Daun. Wenn das lauteste Lebewesen der Welt nach Daun kommt, dann ist das schon bemerkenswert. Doch es wurde kein Tier gezeigt, sondern Marktschreier Wurst-Achim (alias Achim Pfaff), der sich den Titel 2008 gegen einen Brüllaffen "erschrien" hat. Auf dem Marktplatz präsentierte sich Wurst-Achim gewohnt frech und laut, ging es doch auch darum, nicht nur seine Waren an den Kunden zu bringen, sondern auch im Wettstreit mit seinen Kollegen Aal-Marcus, Käse-Rudi, Nudel-Uwe oder Obst-Uwe zu punkten.

Das Gastspiel der "Gilde der Marktschreier" gehört inzwischen zum festen Programm des Gewerbe- und Verkehrsvereins (GVV) Daun beim verkaufsoffenen Sonntag, aber diesmal gab es ein Kontrastprogramm zu großem Geschrei und derben Witzen: die Premiere des Dauner Kultursonntags, organisiert von der Stadtmarketing-Projektgruppe "Tourismus und Kultur". In den Ausstellungen von Werken der Mitglieder der Malgruppen Rouge, Kontraste oder Magma wurden den Besuchern gezeigt, dass man nicht in große Städte fahren muss, um Kunst zu erleben, sondern es auch vor Ort viele Talente gibt. Schon bei der Aktion "Roter Teppich" hatte der GVV einheimische Künstler eingeladen, sich in den Geschäften zu präsentieren. "Das ist schon eine tolle Idee, dass wir nun zum zweiten Mal binnen weniger Wochen unsere Bilder ausstellen konnten", freute sich Walter Manderscheid von der Gruppe Rouge. Veranstaltungsorte des Kultursonntags waren unter anderen das Forum und der Laurentiusplatz. Das Programm reichte von den Gemäldeausstellungen über Tanzdarbietungen bis zur Krimi-Lesung und einem Literatur-Quiz. Der GVV-Vorsitzende Hans-Dieter Wilhelm war zufrieden mit der Mischung.