Matthias Stein denkt noch nicht ans Aufhören

Hillesheim · Matthias Stein (CDU) hat kürzlich alle seine Mandate und Posten auf Verbandsgemeindeebene niedergelegt. Stadtbürgermeister bleibt der 70-Jährige aber - und er denkt sogar über eine erneute Kandidatur 2014 nach.

 Möchte seinen Schreibtisch gerne noch behalten: Matthias Stein denkt über eine erneute Kandidatur als Stadtbürgermeister nach. TV-Foto: Mario Hübner

Möchte seinen Schreibtisch gerne noch behalten: Matthias Stein denkt über eine erneute Kandidatur als Stadtbürgermeister nach. TV-Foto: Mario Hübner

Hillesheim. "Sofern der liebe Gott mir die Gesundheit gibt und meine Familie auch dahintersteht, werde ich kurzfristig entscheiden, ob ich nochmals als Stadtbürgermeister antrete. Auf jeden Fall sage ich im Moment nicht, dass 2014 definitiv Schluss ist." Mit diesen Worten nimmt Hillesheims langjähriger Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) all jenen den Wind aus den Segeln, die sich nach seiner jüngsten Rücktrittsankündigung auch auf Stadtebene Hoffnung um den Posten gemacht haben.
Hillesheims langjähriger Stadtbürgermeister hatte kurz vor Jahreswechsel überraschend seinen Rückzug aus dem VG-Rat angekündigt. Neben dem Ratsmandat legte er seine Mitgliedschaft im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss, im Werksausschuss sowie seinen Vorstandsposten im Verein Urlaubsregion Hillesheim/Vulkaneifel nieder. "Private Gründe" hätten den Ausschlag gegeben.
Auf TV-Nachfrage sagt Stein nun: "Ich wollte einen Gang zurückschalten, denn es war definitiv zu viel. Ich habe eine Frau, drei Kinder und fünf Enkel, hatte aber im vergangenen Jahr kaum Zeit für sie. Ich war noch nicht mal mit meiner Frau für auch nur ein Wochenende an der Mosel."
"Etwas mehr Freizeit"


Er wolle "etwas mehr Freizeit" und sich "auf das Wesentliche konzentrieren", sagt Stein. Und das sind eben die Familie und der Job als Stadtbürgermeister, den Stein mittlerweile 15 Jahre bekleidet.
Er sagt: "Zwar war es für mich nicht immer so lustig, wenn ich Jahr für Jahr als Hoteldirektor beim Karnevalsumzug auf den Arm genommen worden bin, aber da muss man eben durch. Und wenn man nun die Entwicklung der beiden Hotels und dadurch auch der gesamten Stadt sieht, dann ist das erstens eine schöne Sache und erfüllt mich zweitens auch mit Genugtuung." Nach vielen Jahren des Rechtsstreits mit dem damaligen Teileigentümer stand das Hotel Augustiner-Kloster mehrere Jahre leer. Anfang 2006 hatte die Stadt das Hotel wieder alleine in der Hand, im September 2007 wurde es nach aufwendiger Sanierung verpachtet und wiedereröffnet. Und läuft seither - ebenso wie das benachbarte Krimihotel, das der gleiche Partner gepachtet hat - gut und bringt viele Urlaubsgäste nach Hillesheim.
Die positive Entwicklung der Stadt - einer der Hauptgründe, weshalb Stein noch nicht ans Aufhören denkt. Er sagt: "Mir macht die Arbeit Spaß, und ich glaube, so ganz schlecht mache ich sie auch nicht."
Die Frage, ob die Meinungsverschiedenheiten in Sachen Windkraft innerhalb der CDU-Fraktion im Verbandsgemeinderat ihn zum Teilrückzug bewogen hätten, verneint Stein eindeutig. Er sagt: "Ich springe nicht, wie so manche Kollegen aus den Dörfern, beim Thema Windkraft in die Vollen, weil ich weiß, dass das zu großen Spannungen führen wird." Seine Meinung sei aber innerhalb der Partei und Fraktion bekannt und werde respektiert. "Das hat nicht zu Verwerfungen geführt", sagt er - und deutet dann doch noch ein wenig Kritik und Verdruss an. Aber nur sehr vage: "Jetzt können ja all die, die es ohnehin immer besser wissen und auch mehr Zeit haben, zeigen, wie man es richtig macht." Aber eben nicht auf Stadtebene.Meinung

Unangefochten und respektiert
Wenn nichts Gravierendes dazwischenkommt und Matthias Stein bei der Kommunalwahl 2014 erneut antritt, wird er gewählt werden und somit auch die nächsten Jahre noch die Geschicke der Beispielstadt lenken. Denn mittlerweile steht er unangefochten und respektiert an deren Spitze. Nachdem er sich 1998 und 2004 deutlich bei zwei Urwahlen gegen die Konkurrenz durchgesetzt hat, ist 2009 erst gar niemand mehr gegen ihn angetreten. Stein hat in seinen Amtszeiten beileibe nicht alles richtig gemacht, doch er hat ein Gespür für das Notwendige. Und einen langen Atem. Ohne dies wäre alleine die Erfolgsgeschichte des Hotels nicht denkbar gewesen. Das verdient Respekt. m.huebner@volksfreund.deExtra

Matthias Stein (70) ist seit mehr als 40 Jahren in der Kommunalpolitik tätig. 15 Jahre lang saß er für die CDU im Kreistag. Seit 1998 ist er Stadtbürgermeister von Hillesheim. 2014 darf er erneut kandidieren, denn die Altersregelung gilt nur für hauptamtliche Bürgermeister. Sie besagt, dass ein Kandidat zum Zeitpunkt der Wahl zwischen 23 und 65 Jahre alt sein muss. Für Hillesheim ist aber nur ein nebenberuflicher Stadtbürgermeister vorgesehen. mh

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