Matthiasfahne ist Zeichen der Gemeinschaft

Nohn · Auf die Neugründung einer Matthiasbruderschaft in Nohn im Jahr 2013 folgte nun die Weihe einer neuen Fahne. Die nächste Wallfahrt zum Apostelgrab in Trier ist vom 30. September bis zum 3. Oktober.

Nohn Die Frage, wann und warum die 1752 gegründete Matthiasbruderschaft Nohn ihre Aktivitäten eingestellt hat, können der heutige Brudermeister Alfons Maas und sein Stellvertreter Klaus Düx trotz aller Nachforschungen nicht eindeutig beantworten.
Es mag an der kirchenfeindlichen Politik der französischen Besatzung Ende des 18. Jahrhunderts oder an der protestantischen Orientierung der darauffolgenden preußischen Machthaber gelegen haben, vermuten sie. Oder auch an der katholischen Kirche selbst, die seinerzeit mehrtägige Wallfahrten kritisch gesehen oder gar verboten habe, da es den Pilgern "an rechtem Maß im Essen und Trinken und bei der Geschlechtertrennung beim Übernachten gemangelt" habe.
Keine Frage für Alfons Maas und Klaus Düx und die weiteren Mitglieder und Mitpilger der im Jahr 2013 neu gegründeten Matthiasbruderschaft war es aber offenbar, eine neue Fahne anzuschaffen. So deutlich kam jetzt im Weihegottesdienst die Freude darüber zum Ausdruck.
Ob bei Pfarrer Gebhard Lück, der von der hohen Anziehungskraft des Grabs des Apostels Matthias in Trier sprach und die Fahne "ein gutes und richtiges und wichtiges Zeichen der Gemeinschaft" nannte. Oder bei Annemie Esch, Klaus Düx und Ewald Wollenweber, die die Patenschaft über das auch handwerklich schön gemachte Tuch übernommen haben.
Stefan Hüttemes erinnerte an die Geschichte der Bruderschaft, warb für die Teilnahme an der nächsten Wallfahrt und dankte unter dem Beifall der Gottesdienstbesucher allen, die sich bisher für die Bruderschaft und die Fahne engagiert haben. Der von Hiltrud Geil dirigierte Kirchenchor und der Musikverein unter Leitung von Wolfgang Schröder wirkten am festlichen Rahmen mit.
Mit der Fahne knüpft die junge Matthiasbruderschaft an eine alte Tradition an. Denn auch schon die frühere Bruderschaft hatte eine Fahne, die im vergangenen Jahr auf dem Dachboden der Nohner St.-Martin-Pfarrkirche entdeckt worden war. Auf diesen Fund hin hatte Alfons Maas das "Projekt Matthiasfahne" in Gang gesetzt.
Die Fahne wird nach der viertägigen Fußwallfahrt vom 30. September bis zum 3. Oktober erstmals mit der Pilgergruppe in die St.-Matthias-Basilika in Trier einziehen. Mehr als 30 Pilger haben sich nach Auskunft von Alfons Maas bereits zur Wallfahrt angemeldet.
Unter ihnen wird dann aller Voraussicht nach auch die neunjährige Katharina Hüttemes aus Trierscheid sein. Sie war im vergangenen Jahr als Jüngste die 18 Kilometer lange Etappe von Kordel nach Trier tapfer mitgepilgert.
"Das war toll", erzählt Katharina dem Trierischen Volksfreund, "obwohl es manchmal ziemlich steil bergauf ging." Am schönsten sei es gewesen, als sie in der Basilika die Pilgermedaille bekommen habe. Und deshalb wolle sie auch dieses Mal wieder dabei sein, zusammen mit ihren Eltern und Großeltern.
Kontakt und Info: Brudermeister Alfons Maas, Nohn, Telefon 02696/658.

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