Max kennt keine Miesepetrigkeit

Seit mehr als 250 Jahren ist die Steininger Pferdesegnung ein Traditionsfest in der Region. Die nasskalte Witterung mit Schneefall lockte aber diesmal deutlich weniger Pferdehalter und auch Zuschauer nach Steiningen. Nur 78 Pferde ritten diesmal an Kaplan Jochen Kohr vorbei, um den Segen des heiligen Mauritius zu bekommen.

 Ungewohnte Kulisse bei der Pferdesegnung in Steiningen: Schneefall sorgte dafür, dass deutlich weniger Pferdehalter und Zuschauer kamen, als Kaplan Jochen Kohr seine Premiere hatte. TV-Foto: Helmut Gassen

Ungewohnte Kulisse bei der Pferdesegnung in Steiningen: Schneefall sorgte dafür, dass deutlich weniger Pferdehalter und Zuschauer kamen, als Kaplan Jochen Kohr seine Premiere hatte. TV-Foto: Helmut Gassen

Steiningen. Seit 1749 gibt es die Pferdesegnung im Eifelort Steiningen, aber die diesjährige 259. Auflage dürfte noch lange in Erinnerung bleiben. Statt wie gewohnt bei strahlendem Sonnenschein fand sie diesmal vor winterlicher Kulisse statt. Die Folge: Mit 78 Pferden und auch deutlich weniger Besuchern war so wenig los wie noch nie."Diesmal zählen wir eben die Beine", sagte Willi Michels aus Steiningen angesichts der schlechten Witterung. Auch Ortsbürgermeister Reinhold Schäfer war wegen der durchwachsenen Resonanz ein wenig enttäuscht. Das Winterwetter war aber nicht die einzige Abweichung gegenüber dem normalen Ablauf. Auch die jeweiligen Pastöre, die die Pferde und Reiter hoch zu Ross oder in der Kutsche segnen, wechselten in den vergangenen Jahren in Steinigen öfter - und auch diesmal wieder. Nach Pastor Egon Helmes und Pater Hugo Pöpping, der im vergangenen Jahr seinen Abschied verkündet hatte und eigentlich Pfarrer Carsten Rupp aus Gillenfeld in die Pflicht nehmen wollte, saß diesmal Kaplan Jochen Kohr aus Gillenfeld in Vertretung des Pastors im Sattel von Pferd Max und segnete in der Winterstimmung die vorbereitenden Pferde und ihre Besitzer. "Pfarrer Rupp hat es mir freundlicherweise überlassen oder übergeben", sagte der junge Kaplan, der in seiner Ansprache zu den Besuchern hervorhob, "dass die Tiere uns helfen und eine Freude für uns sein können".

Für den jungen Kaplan war die Pferdesegnung auch eine Premiere. "Auf einem Pferd habe ich noch nie gesessen, aber schon auf einem Elefanten", erzählte er stolz.

Dann näherte er sich vorsichtig "Max", der dass Prozedere, gehalten von seinem Halter Hermann Häp, schon jahrelang routiniert macht. "Schauen wir mal, ob er gut gelaunt ist", sagt Kaplan Kohr prüfend. Und "Max" enttäuschte ihn nicht und ließ ihn willig aufsteigen und seine segnende Arbeit durchführen.

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