Mehr als 40 000 Lebensmittelpakete von der Dauner Tafel

Daun · Seit fünf Jahren erhalten Benachteiligte aus dem Landkreis Vulkaneifel bei der vom Caritasverband Westeifel getragenen Dauner Tafel einmal in der Woche ein kostenloses Lebensmittelpaket. Dafür sorgen Sponsoren, Spender, Fördermitglieder und ein Heer von ehrenamtlichen Mitarbeitern. Die letzte Ausgabe vor Weihnachten ist am heutigen 20. Dezember.

 Der Fachbereichsleiter Michael Fasen (links), der Tafel-Organisator Bernd Liebler (Zweiter von links), der Schirmherr Werner Klöckner (hinten, Dritter von links) und die Leiterin Karin Knötgen (hinten, Vierte von links) mit Ehrenamtlichen im Dauner Tafel-Laden. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Der Fachbereichsleiter Michael Fasen (links), der Tafel-Organisator Bernd Liebler (Zweiter von links), der Schirmherr Werner Klöckner (hinten, Dritter von links) und die Leiterin Karin Knötgen (hinten, Vierte von links) mit Ehrenamtlichen im Dauner Tafel-Laden. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Daun. Rein rechnerisch sind bei der Dauner Tafel in den vergangenen fünf Jahren 40 307 Lebensmittelpakete verteilt worden. Das bedeutet, dass pro Woche etwa eine Tonne Lebensmittel in rund 150 ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden eingesammelt, sortiert und verteilt wird. Etwa die Hälfte der insgesamt 77 Ehrenamtlichen - 52 Frauen und 25 Männer im Alter von 27 bis 84 Jahren - ist pro Woche im Einsatz. Mit dem Kühlfahrzeug sind bisher rund 76 000 Kilometer zurückgelegt worden - zu etwa 30 Discountern, Supermärkten und Bäckereien im Landkreis Vulkaneifel.
360 bedürftige Haushalte werden von der Tafel mit zusätzlichen Lebensmitteln unterstützt; das sind 570 Erwachsene und 280 Kinder. Doch nun genug Statistik.
"Die Dauner Tafel funktioniert vorbildlich. Doch einen Grund für eine Geburtstagsfeier sehen wir darin nicht", betont Michael Fasen, Dienststellenleiter des Caritasverbands Westeifel in Prüm und als Fachbereichsleiter "Soziale Sicherung" für die Tafeln in Bitburg (sechs Jahre), Daun (fünf Jahre) und Prüm (vier Jahre) zuständig. Kaum ein anderes Konzept werde so kontrovers diskutiert wie das der Tafeln, erklärt Fasen. Er sagt: "Armut und Überfluss stehen sich hier offen gegenüber" und "Jeden kann es treffen, denn auch die Mittelschicht der Gesellschaft ist kein sicherer Ort mehr." Hier aber setze der Caritasverband Westeifel als Trägereinrichtung mit dem "Tafel-Plus-Gedanken" an. Beschränkten sich diese Tafeln doch nicht auf die Lebensmittelverteilung, sondern böten den Benachteiligten auch ein Hilfe- und Beratungsnetzwerk an. "Bei erkennbarem Bedarf klären wir über weitergehende Hilfen auf oder vermitteln sie", erläutert Karin Knötgen, Leiterin der Dauner Tafel. "Und wir stehen immer in Kontakt mit Spendern und Förderern", sagt sie mit Blick auf Gespräche mit Schulklassen, Kindergarten-, Erstkommunion- und Firmgruppen.
"So kann das Bewusstsein für den Wert von Lebensmitteln neu geschärft werden", ergänzt Werner Klöckner. Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Daun ist Schirmherr der Tafel. "Mich beeindruckt besonders das große Engagement der Ehrenamtlichen", sagt er.
Von diesem Heer der Ehrenamtlichen hat soeben im Tafelladen in der Maria-Hilf-Straße ein halbes Dutzend die Vorbereitungen für die letzte Lebensmittelausgabe vor Weihnachten abgeschlossen und die gespendeten Lebensmittel ordentlich in den Regalen verstaut - wie in einem "richtigen" Geschäft. Tafel-Mitarbeiter Bernd Liebler freut sich: "Wie jedes Jahr bekommen auch diesmal alle Haushalte vor Weihnachten zusätzlich ein Pfund Kaffee und einen Christstollen." bb

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