"Mehr als die halbe Stelle geht nicht!"

HILLESHEIM. "Mehr geht nicht." Mit diesen Worten hat Bürgermeisterin Heike Bohn angesichts Geldmangels vorerst ihr Ziel aufgegeben, ganztags einen Jugendpfleger zu beschäftigen. Mit der Arbeit der Halbtagskraft, die sich die VG Hillesheim seit gut anderthalb Jahren leistet, aber ist sie zufrieden.

Heike Bohn, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hillesheim, sagt, auf die Jugendarbeit in der VG Hillesheim angesprochen: "Es läuft momentan sehr gut und in geordneten Bahnen." Das hat auch damit zu tun, dass sich die VG derzeit erstmals den Luxus von zwei Jugendpflegern leisten kann: neben Daniel Gellermann nun zusätzlich dessen Vorgänger Karl-Josef Wiesner. So ist erstmals die Wunschkonstellation erreicht: ein permanenter Ansprechpartner im Haus der Jugend in Hillesheim, ein Ansprechpartner für die Jugendlichen in den Dörfern. Wiesner, den die Jugendlichen alle schlicht "Kalle" nennen, macht bis Ende Dezember sein Anerkennungsjahr - als Ganztags-Jugendpfleger. Daher wurden auch bereits kurzfristig Veranstaltungen wie das Nachtsportprojekt (der TV berichtete) auf zwei Hallen ausgeweitet. Gellermanns Kommentar zur aktuellen Situation: "Jetzt sind wir einfach doppelt gut." Ab Juni dieses Jahres wird sich das aber wieder ändern, denn Gellermann ist zum zweiten Mal Papa geworden. Da er sich fortan verstärkt um die Erziehung seiner beiden Söhne kümmern will, wird er laut Bohn sein Arbeitspensum bis Jahresende auf zehn Wochenstunden herunter schrauben. Die Kontinuität in der Jugendarbeit sieht die Bürgermeisterin durch den Einsatz von Ex-Jugendpfleger Wiesner gewährleistet. Sie sagt: "Wir haben auch nach seinem Ausscheiden in Kontakt gestanden, daher hat sich das wunderbar ergeben." Für die Zukunft sieht das Wunsch-Modell der Bürgermeisterin so aus, dass ein hauptamtlicher Jugendpfleger im Haus der Jugend zentraler Ansprechpartner ist. Und der soll von Ein-Euro-Kräften oder Praktikanten unterstützt werden. Bohn meint: "Langfristig besteht unsere einzige Möglichkeit darin, die Jugendarbeit auf mehrere Schultern zu verteilen." Es dürfe nur nicht komplett auf diese Schiene gesetzt werden, "denn das wäre nichts Verlässliches, wenn alle drei Monate ein anderes Gesicht da ist". Auf die TV-Nachfrage, ob sie sich damit von ihrem Ziel einer hauptamtlichen Vollzeit-Jugendpflegerstelle verabschiedet hat, antwortete die Bürgermeisterin: "Natürlich hätte ich die gerne, aber schauen Sie unseren Haushalt an. Die VG will sich die halbe Hauptamtlichen-Stelle leisten, mehr geht nicht!" Dafür hat sich nach Ansicht der Bürgermeisterin bereits einiges getan. Sowohl Wiesner als auch Gellermann hätten "beide sehr, sehr viel bewirkt". Beispielhaft zu Gellermanns Arbeit sagt sie: "Die Zusammenarbeit mit Vereinen und Schulen ist deutlich verbessert worden." So sei eine Arbeitsgruppe Schule-Wirtschaft gegründet worden. Bei der werde gemeinsam überlegt, welche Anforderungen die Betriebe an die Schulen und die Schüler haben, wie die Kommunikation verbessert und wie die Schüler besser auf das Arbeitsleben vorbereitet werden könnten. "Herr Gellermann gibt den Heranwachsenden Hilfestellung: vom Aufspüren der beruflichen Interessen über das Erstellen der Bewerbungsmappe bis hin zum Vorstellungsgespräch oder dem gemeinsamen Besuch im Betrieb." Weiterhin hätten beide Jugendpfleger vielerorts dazu beigetragen, dass Jugendräume entstanden oder in Planung seien. Als wichtigste Aufgaben sieht Bohn daher auch an, dass "sichergestellt wird, dass das Haus der Jugend in Hillesheim fortbesteht", und die Jugendlichen, "die herumlungern, nicht aus den Augen verloren werden".

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