"Mehr als krumme Finger"

GEROLSTEIN. (vog) Um zwei wichtige Themen geht es bei der nächsten Veranstaltung des Seniorenbeirats der Verbandsgemeinde Gerolstein: Neuwahlen des beratenden Gremiums der Über-60-Jährigen sowie Informationen zur Volkskrankheit "Rheuma" stehen auf dem Programm. Dr. Manfred Rittich, Chefarzt und Rheumatologe im Gerolsteiner Krankenhaus, gibt Tipps und allgemein verständliche Erklärungen.

Am Mittwoch, 5. April, sollten die älteren Bürger im Gerolsteiner Land "16 Uhr" mit einem dicken, roten Punkt in ihren Kalendern gekennzeichnet haben. Dann beginnt nämlich im Walfriedasaal im St. Josef Seniorenzentrum in der Raderstraße der Vortrag von Dr. Rittich. Der Referent ist Chefarzt der Inneren Abteilung im Gerolsteiner Krankenhaus sowie Rheumatologe. Der 48-jährige Mediziner ist spätestens seit dem Tag der offenen Tür im vergangenen Jahr im Krankenhaus für seine mitreißenden und allgemein verständlichen Vorträge bekannt. Er sagt: "Während meiner Zeit in einer Rheuma-Fachklinik war ich auch für Patientenschulungen zuständig. Da habe ich gelernt, möglichst auf medizinisches Fach-Chinesisch zu verzichten." Ein Prozent der erwachsenen Bevölkerung ist an Rheuma erkrankt. Es gibt mehr als 100 Krankheitsbilder. Rheuma ist eben "mehr als krumme Finger". Dr. Rittich bezeichnet Rheuma als eine schwere Erkrankung, die in der Regel chronisch verläuft. Früherkennung hilft jedoch. Der Rheumatologe sagt: "Es muss nicht so weit kommen, dass der Patient sich das Hemd oder die Bluse nicht mehr selbst zuknöpfen kann. Wenn Rheuma früh erkannt wird, kann es auch gut behandelt werden." Auch wenn die Krankheit nur selten ausheile, könne durch rechtzeitige Behandlung eine hohe Lebensqualität erhalten und die Invalidität verhindert werden. Bei seinem Vortrag wird Dr. Rittich auch auf die ersten Warnzeichen wie Abgeschlagenheit, Morgensteifigkeit oder Schmerzen an den Gelenken eingehen. Nach dem Doktor kommen dann die Neuwahlen an die Reihe. "Ohne Risiko und Nebenwirkungen" sind die Seniorenbeiräte im Gerolsteiner Land im Einsatz. Bürger, die älter als 60 Jahre sind und gern ehrenamtlich aktiv sind, sind gefragt. Karl-Heinz Knobloch, Vorsitzender des Seniorenbeirates, wirbt bereits seit Monaten für die Teilnahme. Der TV berichtete im Dezember. Knobloch resümiert: "Daraufhin hat sich was getan." Ein Ehepaar aus Kalenborn, eine Seniorin aus Densborn und ein Senior aus Gerolstein haben sich gemeldet. Knobloch hofft auf viele wahlberechtigte ältere Bürger aus dem Gerolsteiner Land - auch aus den Dörfern. Immerhin geht es um die Anliegen der älteren Generation, die der Seniorenbeirat in die kommunalen Gremien bringt. Für für Senioren wichtige Themen wie Rente, Testament, Patientenverfügungen oder Erkrankungen organisiert der Seniorenbeirat informative Nachmittage mit Experten. Der neue Seniorenbeirat wird für die Dauer von zwei Jahren gewählt. Aus der "alten Riege" werden Karl Juntermanns, Helmut Pfeifer, Agnes Mertes und Walter Büchel wieder antreten. Vorsitzender Knobloch hat sich noch nicht entschieden, sagt aber: "Platzen lasse ich es aber auf keinen Fall." Weitere Informationen bei Karl-Heinz Knobloch, Müllenborner Straße 125, Gerolstein-Müllenborn, Telefon 06591/4608.

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