Mehr Eigenleistung: Gemeinde Gerolstein-Roh will Gefrierhaus und Vorplatz zum Treffpunkt umbauen

Gerolstein-Roth · Die Rother wollen den brachliegenden Innenhof zwischen der Kirche und dem Gefrierhaus überdachen und als Treffpunkt für Gäste und Einheimische nutzen. Zudem soll das Kühlhaus saniert werden und als Lagerraum dienen. Weil die Stadt das Vorhaben nur minimal bezuschusst, wollen die Rother nun noch weiter die Ärmel hochkrempeln.

 Das Gefrierhaus in Roth muss saniert werden. Der angrenzende Innenhof soll zum Dorftreff werden. Weil Geld fehlt, ist nun mehr Eigenleistung gefragt. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Das Gefrierhaus in Roth muss saniert werden. Der angrenzende Innenhof soll zum Dorftreff werden. Weil Geld fehlt, ist nun mehr Eigenleistung gefragt. TV-Foto: Vladi Nowakowski

Foto: Vladi Nowakowski (now) ("TV-Upload Nowakowski"

Ortsvorsteher Gottfried Lenzen ist als technischer Leiter in der Baubranche beschäftigt. Entsprechend detailliert sind seine Pläne zur Sanierung des alten Gefrierhauses, das unmittelbar neben der Dorfkirche seit Jahren zunehmend verfällt. "Es ist ein Schandfleck", sagt Lenzen und erzählt, dass er von Bürgern und Gästen oft auf das unansehnliche Gebäude in der Ortsmitte angesprochen werde.
"Es ist Zeit, die Sache endlich anzugehen." Die Aufstellung des Rother Ortsbeirats beziffert die Kosten der anfallenden Arbeiten mit 25 000 Euro - wobei da schon jede Menge Eigenleistung der Bürger für Einsparungen sorgt.

Der Bauausschuss der Stadt Gerolstein, dem das Papier zur Genehmigung vorgelegt wurde, hat beschlossen, die Instandsetzung mit 15 000 Euro zu finanzieren. "Der Bauausschuss sieht die neue, von uns vorgesehene Nutzung des Gebäudes nicht als realistisch an", erläutert Gotthard Lenzen die Differenz zwischen dem beantragtem und dem bewilligten Zuschuss.

Die Rother wollen den brachliegenden Innenhof zwischen der Kirche St. Antonius und dem Gefrierhaus überdachen und als Treffpunkt für Gäste und Einheimische zu nutzen. Das Kühlhaus soll nach der Sanierung weiterhin als Lagerraum für die Arbeitsgeräte des Gemeindearbeiters dienen - "vielleicht kann hier auch eine Tischtennisplatte für die Jugendlichen aufgestellt werden", sagt Lenzen.

Die Ausschussmitglieder hätten darauf hingewiesen, dass für diese Art der Nutzung bereits eine Grillhütte und das Untergeschoss des Gemeindehauses geeignet seien, erzählt der Ortsvorsteher. Ein Abriss des Gefrierhauses und der Bau einer Hütte als Lagerraum sei bestimmt kostengünstiger als die Sanierung, gibt Lenzen zu.
"Aber damit ist das Problem einer von uns gewünschten Verschönerung des Ortszentrums nicht gelöst, und schließlich ist das 1957 erbaute Gebäude ein Teil der Dorfgeschichte, die wir erhalten wollen." Deshalb werde trotz des geringeren Zuschusses am ursprünglichen Plan festgehalten.

"Wir sind für die Finanzierung dankbar, denn damit können wir einen Großteil des Materials beschaffen." Der gesamte Ort sei dazu bereit, dort wo es möglich sei, Eigenleistung zu erbringen - auch einige Sponsoren hätten sich dazu bereiterklärt zu helfen. "Jetzt sag ich mal: Wir schaffen das", sagt Lenzen.
Der Ortsvorsteher hat die Rother auf rund 600 Arbeitsstunden eingestimmt und mobilisiert, in einer Bürgerversammlung am 9. September haben die Einwohner die Möglichkeit, die Planung aktiv mitzugestalten. Ende September solle der Baubeginn erfolgen, die Fertigstellung ist im Herbst 2017 vorgesehen. "Roth hat rund 160 Einwohner, davon sind etwa 40 Jugendliche", sagt Gottfried Lenzen. "Energie ist also genügend vorhanden."

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