Infrastruktur Mehr Spannung für Daun: Stärkere Ladestation für E-Autos geplant

Daun · Die Anzahl der Autos mit Elektro-Antrieben nimmt zu: So hat es im Kreis Vulkaneifel zwar prozentual von 2018 auf 2019 eine große Steigerung gegeben, aber die tatsächlichen Zahlen sind dann doch noch überschaubar: von 23 auf 75 E-Autos.

 Die Schnellladestation für E-Autos soll auf den drei Stellplätzen (rechts) neben dem Parkdeck installiert werden.

Die Schnellladestation für E-Autos soll auf den drei Stellplätzen (rechts) neben dem Parkdeck installiert werden.

Foto: TV/Stephan Sartoris

Auch wenn das bei insgesamt gut 41 000 zugelassenen PKW noch eine verschwindend kleine Zahl ist, der Trend ist klar: Seriösen Studien zufolge sollen 2030 die Verkaufszahlen der Elektroautos die Anzahl der Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren übersteigen.

Dafür braucht es allerdings einen Ausbau von Ladestationen, um die steigende Nachfrage bedienen zu können. Einen Schritt in diese Richtung geht nun die Verbandsgemeinde (VG) Daun mit der Installation einer sogenannten Schnellladesäule in der Kreisstadt. Darunter versteht man eine Säule, mit der ein Elektroauto in 30 bis 45 Minuten vollgeladen werden kann. Die derzeit vorhandenen Stationen in Daun wie die auf dem Volksbank-Parkplatz verfügen laut VG-Verwaltung nur über eine deutlich geringere Ladekapazität und brauchen mehrere Stunden, um das Auto zu „betanken“. Die nächsten Schnelllademöglichkeiten gibt es nur entlang der Autobahn 48 an Raststätten.

Die VG will mit dem Vorhaben den Umstieg auf Elektromobilität fördern. Denn viele, die sich für Elektromobilität interessieren, bringen als Gegenargument die langen Ladezeiten beziehungsweise die schlechte Ladeinfrastruktur vor – mit Recht. Aber wohin mit der Station? Bei der Beantwortung dieser Frage kommt die Stadt Daun ins Spiel, verfügt sie doch anders als die VG über Grundstücke, auf denen die Säule errichtet werden könnte. Das Ergebnis der Beratungen: Die Stadt stellt der VG die drei Parkplätze zwischen dem Parkdeck und der ehemaligen Landwirtschaftsschule für sechs Jahre unentgeltlich zur Verfügung. Der Standort wird als der geeignetste angesehen, weil die Parkplätze ganzjährig zur Verfügung stehen und sich in der Stadtmitte befinden.

Die Ladestation soll auf dem mittleren der drei Parkplätze aufgestellt werden. Um auf die Säulen hinzuweisen, soll an den Parkdeck-Schildern das Logo für E-Mobilität angebracht werden. Sicher noch wichtiger ist, dass die Säule über die Apps für E-Mobilität zu finden sein wird. Die Kosten für eine solche Ladesäule belaufen sich laut VG auf rund 30 000 Euro. Vom Bund wird ein Zuschuss für das Projekt von knapp 9000 Euro erwartet.

 Die Politik hat angekündigt, die Elektromobilität mit höheren Kaufprämien und einem zügigeren Aufbau der Ladeinfrastruktur voranbringen zu wollen.

Die Politik hat angekündigt, die Elektromobilität mit höheren Kaufprämien und einem zügigeren Aufbau der Ladeinfrastruktur voranbringen zu wollen.

Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Etwas Geduld werden die E-Auto-Nutzer aber noch aufbringen müssen. Wenn Anfang März entschieden werden soll, welcher Anbieter den Zuschlag bekommt, wird es noch mehrere Wochen dauern, bis die Station installiert ist. Denn laut VG gibt es wegen der großen Nachfrage eine Lieferzeit von bis zu drei Monaten für eine wie in Daun vorgesehene Säule.

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