Mehr Zuckerrüben für Lars und Olaf

PELM/DAUN. Warten auf den Regen: Nicht nur die Menschen haben mit den hohen Temperaturen zu kämpfen, auch den Tieren schlägt die Hitze aufs Gemüt. Auf die Betreiber des Adler- und Wolfsparks Pelm und des Wildparks Daun kommen deshalb sowohl Mehrarbeit als auch Mehrkosten zu.

Lars und Olaf sind sehr wählerisch, was das Futter betrifft. Bestimmte Laubsorten müssen es sein, die unter das Futter der beiden Elche im Wild- und Erlebnispark Daun zu mischen sind. Ansonsten schlägt ihr Magen um. Nicht nur das bereitet den Betreibern des Parks Probleme.Wasserquellen sind versiegt

Die anhaltende Hitze und ihre Folgen: Der Wasserverbrauch ist immens gestiegen, da natürliche Wasserquellen für die Tiere weitgehend versiegt sind, Futterwiesen sind verdorrt, so dass schon Teile des Winterheus verfüttert werden müssen. "Wir hatten da immer Wasser, sagt Parkleiter Stefan Bost vor einer nunmehr fast ausgetrockenen Mulde. "Das Wetter kostet richtig Geld", sagt er. Nicht nur die Mehrkosten für den Unterhalt, sondern auch Mindereinnahmen durch ausbleibende Gäste beklagt er: "Wer fährt bei dieser Hitze schon im Auto durch den Park." Da die Wasserquellen für Rotwild, Elche und Wildschweine nicht mehr da sind, müssen Tränken zusätzlich gefüllt werden. "Allein die Elche bekommen pro Tag 70 Liter zusätzlich", sagt Stefans Vater Eugen Bost. Ob Ziegen, Affen oder Damwild: Sie ziehen sich auf schattige Plätze zurück. Teilweise zum Leidwesen der Besucher, die dann die Tiere nicht zu Gesicht bekommen. Auch im Adler- und Wolfspark Kasselburg in Pelm sind nach Auskunft von Geschäftsführerin Margarethe Kluthausen die Tiere "alle etwas träger" geworden. Und sie brauchen mehr Pflege. "Wir müssen jeden Tag die Gehege wässern. Das machen wir sonst nicht." Die Vögel werden jeden Tag geduscht. An den Volièren herrschten teilweise Temeperaturen um 50 Grad Celsius. Die Folge: "Der Wasserverbrauch hat erheblich zugenommen", sagt Kluthausen. Durch die Hitze hat sich auch die Anzahl von Insekten erhöht, die sich zum Beispiel gerne im Fell der Wildschweine festsetzen. Damit sie die lästigen Tierchen loswerden können, brauchen die Wildschweine Schlammlöcher. "Die müssen wir ebenfalls mit reichlich Wasser eigens anlegen", erklärt Kluthausen.Mehr "Frisches" im Futter

Immerhin, ein Vorteil hat die Hitze für die Tiere: Im Wildpark Daun erhalten sie "Erfrischungen" durch Futterzusätze. "Wir geben mehr frische Rüben für das Rot- und Damwild sowie die Pferde. Sie enthalten sehr viel Saft", sagt Eugen Bost. Die Affen dürfen sich über mehr Äpfel freuen, die Elche bekommen eine extra Ration Zuckerrübenschnitzel. "Das sind Zuckerrübenraspel, in Wasser aufgeweicht", erläutert Hegemeister Frank Rehnelt. Guten Appetit.

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