Mehrener Schüler helfen Waisenkindern in Tansania

Die Grundschule Mehren hat bei ihrem jährlichen Lebenslauf im Mehrener Lehwald 700 Euro gesammelt. Für jede gelaufene Minute gab es Geld von zuvor eigens dafür geworbenen Spendern. Nun hat Projektleiter Anton Lang über das in diesem Jahr begünstigte Projekt in Tansania berichtet.

 Die Mehrener Kinder haben Spaß daran, die Kleidung der Massai zu probieren. Foto: Schule

Die Mehrener Kinder haben Spaß daran, die Kleidung der Massai zu probieren. Foto: Schule

Mehren/Uersfeld. (red) In diesem Jahr ging das Geld aus dem Mehrener Lebenslauf an die "New-hope-group". Dieses Hilfsprojekt ist eine sogenannte NGO (Non Government Organisation (Nicht-Regierungsorganisation) und steht unter der Leitung von Anton Lang, einem pensionierten Grundschullehrer aus Uersfeld. Er unterstützt gemeinsam mit seinem Team, bestehend aus Lehrern, Sozialarbeitern, einer Krankenschwester und einem Finanzbuchhalter, Waisenkinder im Moshi-Distrikt (Pasua und Kwasadala) am Fuße des Kilimandscharo in Tansania.

Anton Lang hat nun die Grundschule Mehren besucht, um allen Kindern sein Hilfsprojekt vorzustellen. Gefördert wird mit der Hilfe aus Deutschland die schulische Ausbildung von Waisenkindern, die oft bei Pflegefamilien oder entfernten Verwandten untergebracht sind. "Wir nehmen uns der Waisen an, unterstützen sie in ihren Pflegefamilien mit Nahrung und Kleidung, kaufen für sie Moskitonetze und Matratzen. In der Schule versorgen wir sie mit Schulmaterialien, Schuluniformen und bezahlen qualifizierte Englischlehrer, die sie in kleineren Gruppen unterrichten können. Wir sorgen auch für die Kinder, wenn sie krank werden", erklärte Lang.

Zurzeit entsteht außerdem ein Kinderheim auf dem Gelände der Hilfsorganisation, in dem Mädchen aufgenommen werden sollen, die noch unter menschenunwürdigen Verhältnissen leben müssen. Das Geld aus Mehren wird in die Finanzierung dieses Gebäudes einfließen.

Die Grundschüler zeigten sich beeindruckt von Langs Reisebericht, den er durch Bild- und Filmdokumente bereicherte. Auch die mitgebrachten Utensilien wie etwa der Lumpenball, mit dem die Kinder dort spielen, oder die aus alten Reifen hergestellten Sandalen verschafften den Kindern einen Eindruck davon, unter welchen Bedingungen ihre Altersgenossen in Tansania leben müssen.

Es bereitete ihnen große Freude, einmal in die Kleidung der Massai (rot-schwarz karierter Wollumhang, Halskrause) zu schlüpfen und tanzend das Lied "Kaloeke" auf Kisuaheli zu singen. Extra Rund 33 Millionen Menschen leben in Tansania. Knapp die Hälfte davon, also ca. 16 Millionen sind Kinder unter 15 Jahren. Davon sind 1,1 Millionen Kinder Waisen, deren Eltern an Aids gestorben sind. Mehr als 30 Prozent der tansanischen Bevölkerung ist mit dem HIV-Virus infiziert.

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