Menschen Majestät und Straßenbauerin

Gillenfeld · Michelle I. (Lehnen) aus Kaperich ist Viezkönigin in Gillenfeld und nimmt eine verlängerte Amtszeit wahr. Einige Repräsentations-Termine für 2019 stehen jetzt schon fest.

 Gillenfelds Viezkönigin Michelle Lehnen posiert mit Kleid und ihrem Getränk sowie einem Korb voller Äpfel vor dem Pulvermaar.

Gillenfelds Viezkönigin Michelle Lehnen posiert mit Kleid und ihrem Getränk sowie einem Korb voller Äpfel vor dem Pulvermaar.

Foto: TV/privat

Die Idee kam ihm bei der Lektüre des Trierischen Volksfreunds, sagt Leo Lehnertz, Inhaber des Eifeler Scheunencafés in Gillenfeld. In der Zeitung las er nämlich, dass in Trier eine Glühweinkönigin gesucht wird. Kurzerhand entschied er sich, für Gillenfeld und die Gemeinden rund ums Pulvermaar eine Viezkönigin ins Leben zu rufen. Schließlich produziert er in den Nebengebäuden des Cafés neben Apfelsaft auch Viez.

Seit Oktober 2017 regiert nun schon die siebte Viezkönigin: Michelle I. (Lehnen). Auch wenn sie aus Kaperich bei Uersfeld stammt und in Kelberg lebt, so hat sie dennoch einen Bezug zu den Pulvermaargemeinden, denn sie arbeitet aushilfsweise im Scheunencafé.

„Als ich gefragt wurde, war ich erst einmal überrascht“, sagt die 20-Jährige, „aber nach kurzer Überlegung habe ich dann zugesagt“. Dann kamen die Termine. Und die müssen mit der Arbeit vereinbart werden. „Bisher hat es immer geklappt“, sagt Michelle, die nach einer Lehre als Bauzeichnerin nun eine Ausbildung bei einer Firma in Ulmen im Straßenbau macht, „ein Männerberuf, aber der Bürojob war nichts für mich“. Ihre erste Amtshandlung in edlem Gewand zog sie nach Luxemburg. Bei der Tourismusmesse „Vakanz“ repräsentierte die junge Frau Eifeler Viez, Glühviez und Apfelsaft.

Sie kennt sich aus, hat sie doch schon mehrmals bei der Produktion des Saftes (als Grundprodukt) mitgewirkt und kann daher auch spezielle Fragen der Messebesucher problemlos beantworten sowie auch einiges über die Eifel und die Region rund ums Pulvermaar erzählen.

Auf ihrem Weg als Viezkönigin ist sie bereits sehr vielen Menschen begegnet, „man trifft Leute, mit denen man sonst gar nicht in Kontakt käme“. Und das ist kein Wunder, bereiste sie mit ihrem Gefolge schon zweimal die Bundeshauptstadt, wo sie bei der ITB (Internationale Tourismusbörse Berlin) und der „Grünen Woche“ ihre Aufwartung machte. Aber auch in der Nähe, beim großen Mückelner Erntedankfest und dem Rheinland-Pfalz-Tag in Worms trat sie im vergangenen Jahr standesgemäß auf.Und doch gab es da einen kleinen  Unterschied: „Seit 2012 – mit der ersten Teilnahme der damaligen Viezkönigin Sandra Schäfges aus Strohn am Rheinland-Pfalz-Tag in Ingelheim – tragen die Viezköniginnen alle keltische Kleidung“, sagt Leo Lenertz. Schließlich haben die Kelten einmal das Territorium in der Eifel beherrscht und das werde an diesen Tagen speziell hervorgehoben.

Nun wäre Michelles Regentenzeit eigentlich schon vorbei, aber erstmals verlängert sich ihre Zeit als amtierende Viezkönigin. Denn ab 2019 werden die Bewerberinnen – „manchmal werden sie auch ausgeguckt“, sagt Lehnertz – immer im August gekrönt und nicht wie bisher im Oktober. Und das hat einen Grund: „Wir feiern dann zehnjähriges Bestehen des Scheunencafés und möchten die Krönung damit verbinden“, sagt der Initiator des Ganzen.

Also hat Michelle auch in diesem Jahr noch einiges zu tun. „Nächste Woche geht es wieder zur Vakanz nach Luxemburg und im März wieder zur ITB in Berlin“, freut sich die angehende Straßenbauerin. Sie könne den „Job“ nur empfehlen, sagt sie, „es macht Spaß und es ist echt interessant“.

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