Miete für die neue Markthalle wird teurer

Hillesheim · Für die Markthalle in Hillesheim, deren Generalsanierung aufgrund veralteter Planungsgrundlage sowie einigen Überraschungen 300 000 Euro teurer wurde als veranschlagt, wird vermutlich die Miete erhöht. Die einheimischen Vereine, die sich am Umbau beteiligt haben, sollen davon vorerst verschont bleiben.

 Der Hallenweihnachtsmarkt war die ersten Veranstaltung in der generalsanierten Markthalle in Hillesheim. TV-Foto: Mario Hübner

Der Hallenweihnachtsmarkt war die ersten Veranstaltung in der generalsanierten Markthalle in Hillesheim. TV-Foto: Mario Hübner

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"

Hillesheim. Hillesheims Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) konnte sein Versprechen halten: Zum Weihnachtsmarkt wurde die generalsanierte Viehmarkthalle wieder eröffnet. Zwar sind noch nicht alle Restarbeiten erledigt - unter anderem fehlen noch Teile der speziellen Bühnenbeleuchtung sowie LED-Lichtschläuche, und auch die Dachdecker haben noch zu tun -, doch im Großen und Ganzen ist die Generalsanierung der ehemaligen Viehmarkthalle abgeschlossen.
"Zum Weihnachtsmarkt wollten wir unbedingt öffnen, und ich denke, der erste Probelauf ist geglückt", sagt Stein. Er meint aber auch rückblickend, dass die Halle für den Umbau besser komplett geschlossen worden wäre - und zwar vom 1. März bis zum am 1. April im darauffolgenden Jahr. "Denn jeder Verein, den wir während des Umbaus in die Halle gelassen haben, meinte, es könnte so weitergehen wie immer. Zum einen wurde gemeckert: ,Warum funktioniert dies nicht, warum geht jenes nicht', zum anderen kam es so zu Verzögerungen", sagt Stein und bemerkt weiter: "Man weiß ja, wie sich das hochschaukelt, wenn erst einmal ein Unternehmer später dran ist."
Dennoch ist er mit dem Ergebnis und der Arbeit aller Beteiligten am Umbau zufrieden. Er sagt: "Sowohl Jürgen Mathar von der Bauabteilung, die Architekten, die Firmen, die freiwilligen Helfer - und darunter vor allem die Seniorentruppe - haben gut gearbeitet. Die Überraschungen, die wir während des Umbaus erlebt haben, waren schon heftig. Das konnte keiner vorher wissen", sagt der Stadtbürgermeister.
Damit spielt er besonders auf zwei Punkte an: die bereits beim Einbau mangelhafte Dachkonstruktion sowie den ebenfalls fehlerhaften Betonboden samt Unterbau.
So konnte der Betonboden nicht einfach abgefräst und eine neue feine Oberschicht darübergezogen werden, sondern er musste bis auf den Unterboden weggestemmt werden. Denn zum einen war er vom Urin der Tiere, die jahrzehntelang in der Halle vermarktet wurden, durchtränkt, zum anderen musste auch die in unteren Schichten eingelegte Teerpappe entsorgt werden.
Und es kam ein noch gravierenderes Problem zum Vorschein, wie Bauingenieur Mathar erklärt: "Die Dehnungsfuge war entweder nicht ordnungsgemäß bis zum Unterboden gearbeitet oder gar nicht vorhanden, sodass die Spannungen sogar tragende Betonpfeiler beschädigt haben. Um das zu ändern, mussten wir über die gesamte Länge und Breite der Halle den Boden aufstemmen."
Stadtrat will Mieten erhöhen


Das hat viel Zeit und Geld gekostet - ebenso wie der Wunsch der Stadt, anstelle eines Heizgebläses eine komplette Heizungsanlage und eine neue Sanitärins tallation einzubauen. Mehrkosten: 130 000 Euro.
"Natürlich bleibt da ein fader Beigeschmack", sagt Stein. Er kündigt an, dass sich der Stadtrat noch in einer Jahresabschlusssitzung mit einer "moderaten" Mieterhöhung befassen will (siehe Extra). Die einheimischen Vereine, die sich am Umbau der Halle beteiligt haben, sollen davon aber vorerst verschont bleiben.Extra

Insgesamt schlägt der Umbau der Markthalle in Hillesheim mit rund einer Million Euro brutto (840 000 Euro netto, da die Stadt die Mehrwertsteuer abziehen darf) zu Buche, veranschlagt waren bei der bereits zwei Jahre alten Planung, die nicht angepasst worden war, knapp 700 000 Euro. Der Landeszuschuss beträgt 410 000 Euro. Das sind 60 Prozent der ursprünglich veranschlagten Summe. "Und eine Aufstockung werden wir wohl auch nicht erhalten", sagt Stein. Der Eigenanteil der Stadt von 430 000 Euro netto liegt somit deutlich höher als geplant und wird die Stadt daher noch ein paar Jahre belasten. mhExtra

 Ein Bild aus vergangenen Tagen: Viehmarkttreiben in Hillesheim. TV-Foto: Felicitas Schulz

Ein Bild aus vergangenen Tagen: Viehmarkttreiben in Hillesheim. TV-Foto: Felicitas Schulz

Foto: Mario Hübner (mh) ("TV-Upload H?bner"

Aktuell nimmt die Stadt Hillesheim jährlich 26 000 Euro Miete für die Viehmarkthalle ein, laut Stadtbürgermeister Matthias Stein (CDU) sollen es künftig "35 000 bis 40 000 Euro" werden. Für eine gewöhnliche Veranstaltung mussten einheimische Vereine bislang 750 Euro Miete zahlen. Bei der Kirmes lag die Miete bei 1000 Euro, bei einem gastronomischen Event bei 1250 Euro. Stein schwebt vor, den Beitrag für einheimische Vereine "um 10 bis 15 Prozent" anzuheben. Das würde einer künftigen Miete von 825 bis 862 Euro (Kirmes: 1100 bis 1150 Euro; Gastro-Event: 1325 bis 1437 Euro) entsprechen. Der künftige Beitrag für Auswärtige soll laut Stein "um 30 bis 40 Prozent angehoben werden - auf 1500 bis 1600 Euro". Für die Vereine, die sich am Umbau der Halle stark beteiligt haben, soll laut Stein aber eine Ausnahme gemacht werden, über die der Stadtrat ebenfalls erst noch abstimmen muss. "Ich kann mir vorstellen, dass für sie zwei Jahre lang die alten Tarife gelten." mh

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