Millionen Berliner statt kleiner Brötchen

Die Dauner Landbrotbäckerei Theo Engelberth GmbH & Co. KG hat einen neuen Besitzer. Geschäftsführer Frank Westerhorstmann-Bachhausen geht in den Ruhestand und vermietet den Betrieb an die Ostendorf Beteiligungsgesellschaft aus Oldenburg, die schon zwei andere Großbäckerein ihr Eigen nennt und die großen Discounter beliefert.

Daun. Über 50 Jahren lang hatte die Familie Westerhorstmann-Bachhausen ihren Betrieb in Daun durch alle wirtschaftlichen Aufs und Abs geführt. In der zweiten Generation führte Frank Westerhorstmann-Bachhausen den Betrieb seines Vaters weiter. Doch mit nun 68 Jahren ist auch für ihn das Ende gekommen. "Es ist nun Zeit, das Feld zu räumen und den Betrieb in jüngere Hände zu übergeben. Es möge mir gestattet sein, diesen Tag mit Wehmut zu betrachten", sagte der Firmenchef mit Tränen in den Augen und nach Worten ringend zu seinen Mitarbeitern und den Gästen bei der Firmenübergabe.

Westerhorstmann-Bachhausen stellte auch den neuen Chef vor. "Ich bin stolz darauf, mit Frank Ostendorf einen Nachfolger gefunden zu haben, der im Backgewerbe groß geworden ist und diesem Betrieb sicher neue Impulse geben wird."

Die Ostendorf Beteiligungsgesellschaft Gmbh & Co. KG aus Oldenburg beliefert nur die großen Discounter, kleine Brötchen backt der 40-jährige Firmenchef Frank Ostendorf nicht. Mit der 2002 übernommenen Großbäckerei Stauffenberg Brot in Gelsenkirchen und der 2007 übernommenen Bär- Brot GmbH in Kriftel und in Bexbach hat er noch weitere Betriebe. Seinem Vater Klaus Dieter Ostendorf gehören neben Anker-Brot auch Müller-Brot und Löwenbäcker.

Bäckerei für fünf Jahre gemietet

Bäcker Frank Ostendorf hat die Dauner Landbrotbäckerei Theo Engelberth von der Familie Westerhorstmann-Bachhausen nicht gekauft ("das stand nicht zur Disposition"), sondern nur für zuerst fünf Jahre mit einer Option auf weitere Jahre gemietet. "Ich freue mich, dass ich hier so motivierte Mitarbeiter übernehmen kann und werde alles versuchen, das Unternehmen im Sinne der Familie Westerhorstmann-Bachhausen fortzuführen. Ich bin sehr optimistisch für die Zukunft", sagte Ostendorf.

Für ihn war besonders die Berliner Produktion in Daun interessant, die weiter aufgestockt werden soll. "Daun liegt genau zwischen unseren Standorten Gelsenkirchen, Bexbach und Kriftel und war auch von der Logistik her interessant. Berliner, die wir sonst in Bexbach produziert haben, werden wir nun in Daun produzieren und die komplette Produktion hier konzentrieren. Wir werden in Daun dann 35 Millionen Berliner herstellen und der größte Hersteller in Deutschland sein. Das alles ist für die Mitarbeiter positiv", sagt Ostendorf.

Allerdings werden auch Produkte wie Brote aus Daun abgezogen, hinzu kommen noch verschiedene Kuchen. Zudem wird die Frische-Logistik, die zurzeit noch in Bexbach ist, nach Daun verlagert und hier für alle Unternehmen konzentriert.

Vom TV zur Mitarbeiterzahl befragt, sicherte Ostendorf zu, dass alle festen Mitarbeiter in Daun verbleiben, lediglich bei den 400-Euro-Jobs werde es Reduzierungen geben. Mit insgesamt 600 Mitarbeitern will Ostendorf im kommenden Geschäftsjahr den Wachstumskurs seiner nun drei Unternehmen beibehalten und den Umsatz auf 105 Millionen Euro steigern. Hintergrund Zur Bäckerei: Die Dauner Landbrotbäckerei Theo Engelberth, die Weizenbrot, Roggenbrot, Brötchen, Berliner Ballen und diverse Fettgebäck-Produkte herstellt, steht heute mehr denn je auf einer sehr guten wirtschaftlichen Basis, gehört zur Elite des deutschen Backwarengewerbes und gehört zu den Marktführern der Berliner-Produktion in Deutschland. Zu den Kunden der Großbäckerei gehören Discounter wie Aldi und Norma sowie Supermärkte im Frankfurter Raum bis nach Düsseldorf. (HG)

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