Mit dem Fahrrad auf Patrouille an der Zonengrenze

Die Ausstellung "60 Jahre Polizei Rheinland-Pfalz" kommt im August nach Daun. Auf 25 Schautafeln und mit zahlreichen Ausstellungsstücken wird die Geschichte der Polizei von den Anfängen unter französischer Besatzung bis heute gezeigt.

 Einsatz in Bitburg: Heftige Proteste gab es gegen den Besuch von US-Präsident Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmuth Kohl 1985 auf dem Bitburger Soldatenfriedhof, auf dem auch Soldaten der Waffen-SS liegen. Foto: Polizei Rheinland-Pfalz

Einsatz in Bitburg: Heftige Proteste gab es gegen den Besuch von US-Präsident Ronald Reagan und Bundeskanzler Helmuth Kohl 1985 auf dem Bitburger Soldatenfriedhof, auf dem auch Soldaten der Waffen-SS liegen. Foto: Polizei Rheinland-Pfalz

Daun. (ch) "Die Polizei, dein Freund und Helfer" - seit mittlerweile 60 Jahren verrichtet die Polizei in Rheinland-Pfalz ihren Dienst in den Städten und Gemeinden des Landes. In einer Ausstellung wird nun auf 25 Schautafeln und mit zahlreichen Ausstellungsstücken die Geschichte dieser Polizei gezeigt, wie sie sich von den Anfängen direkt nach dem Krieg unter französischer Besatzung als Grenztruppe zur Kontrolle der Zonengrenze bis zur heutigen Polizei entwickelt hat. Die Ausstellung ist in der Zeit vom Freitag, 8. August, bis Sonntag, 31. August, montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr im Forum in Daun zu besichtigen.

Die erste Gründungsphase war sehr chaotisch



In sieben Abschnitten beschäftigt sich das Projekt mit der Geschichte der Polizei des Landes Rheinland-Pfalz seit 1945. Die erste Phase beschreibt die schwierigen Anfangsjahre vom Ende des Zweiten Weltkrieges über die Landesgründung bis in das Jahr 1949. Das Gebiet des heutigen Rheinland-Pfalz gehörte damals wie das spätere Baden-Württemberg zur französischen Besatzungszone. Diese erste Phase bis zur legendären Verordnung Nr. 57 des französischen Oberbefehlshabers General Koenig, in der die Bildung eines "rhein-pfälzischen Landes" verfügt wurde, verlief auch für die Polizei außerordentlich chaotisch.

Am Anfang war die Suche nach geeignetem und vor allem unbelastetem Personal das größte Problem, manchem belasteten Täter der NS-Zeit gelang die Rückkehr in leitende Funktionen. Auch die Ausrüstung ließ arg zu wünschen übrig. Man behalf sich mit weißen Armbinden und umgefärbten Wehrmachts-Uniformen. Dienstwaffen gab es nur für wenige. Vor der Währungsreform war der Kampf gegen den allgegenwärtigen Schwarzmarkt und die Schmuggelei die größte Aufgabe. Dienstfahrzeug war allerhöchstens ein Fahrrad.

Schlüsselszenen der Polizei-Geschichte werden in einer 18-minütigen Video-Dokumentation gezeigt.

Die Ausstellung sei weit mehr als nur eine Zusammenstellung von Entwicklungsschritten der rheinland-pfälzischen Polizei, sie sei ein Stück Zeitgeschichte des Bundeslandes und seiner Gesellschaft, erläuterte Innenminister Karl Peter Bruch bei der Vorstellung der Ausstellung in Mainz.

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