Gerolstein. Der Stargast ist so ganz anders, als die Schüler ihn erwartet haben. Roman Lob, Echo-Preisträger und ESC-Teilnehmer, fährt in einem unauffälligen grauen Opel zum Filmdreh im Gerolsteiner Lokschuppen. Fast 50 Schüler des St.-Matthias-Gymnasiums sind hier, um den Kurzfilm "Ein heißer Tanz" (siehe Hintergrund) zu drehen. Mit seinem Drehbuch hatte der 17-jährige Marvin Hoffmann den Nachwuchspreis "Junior Award" beim diesjährigen Krimifestival Tatort Eifel gewonnen. Lob ist Pate des Wettbewerbs und spielt in dem Streifen eine Nebenrolle.
Die Nervosität der Jugendlichen ist schnell verflogen. Lob geht offen auf sie zu, hat keine Starallüren. In den Drehpausen gibt sich der Sänger locker, albert mit den Schülern, schreibt Autogramme, posiert für Fotos. "Er ist total bodenständig und cool", stellt Marvin fest.
Die Schüler sind durchweg begeistert, dem Star so nahe zu kommen. "Das war schon was besonderes", meint auch Kirsten Schmitz. Wie für die Schüler ist es auch für Lob der erste Filmdreh, auch wenn er etwas mehr Kameraerfahrung hat. "Es war kein großer Unterschied zu einem Musikvideo", meint er nach dem Dreh, für den er als Barkeeper hinter der Theke steht. "Es hat superviel Spaß gemacht und die Kids waren alle voll konzentriert!"
Konzentration heißt es auch jetzt wieder. Regisseur Manfred Schwab will die nächste Szene drehen. Ein weißes Licht flackert, andere Lampen leuchten rot, blau und grün. Rund 30 Schüler in grellen, neonfarbenen Klamotten stehen zwischen alten Waggons im Lokschuppen. Auf das Kommando "Musik ab" von Schwab startet Marvin das Tonband. Laute Techno-Beats dröhnen aus den Boxen. Die Schüler fangen an zu tanzen - sie hüpfen, wippen, heben die Arme.
Seit der achten Klasse schon schreibe er Kurzgeschichten, erzählt Marvin in der Drehpause. Er habe auch damals bereits mit zwei Freunden am Junior Award teilgenommen und den dritten Platz erreicht. Auch in diesem Jahr galt es, eine Geschichte, von der der Eifeler Krimiautor Ralf Kramp die erste Seite geschrieben hatte, zu vervollständigen. Er habe sich auf die Themen Drogen und Verrat unter Freunden konzentriert und die Geschichte so fortgesetzt, dass es am Ende zur entscheidenden Konfrontation käme. Mehr will er noch nicht verraten.
Als Regisseur Schwab mit der tanzenden Menge zufrieden ist, gibt er das Signal "Kamera läuft". Das ist das Zeichen für Kirsten, die in dieser Szene zwar keinen Text hat aber den inneren Zwiespalt ihrer Figur für die Zuschauer sichtbar machen muss - nur mit Gestik und Mimik. Schwab lässt Kirsten Gedankengang ihrer Figur einmal laut aufsagen. Das hilft, ihn sich zu vergegenwärtigen und erleichtert das Spielen. Dreimal haben sie die Szene geprobt, zweimal aufgezeichnet.
Die sechs Hauptdarsteller und die sieben Schüler, die sich um Ton, Technik, Kamera und Licht kümmern, wurden alle am SMG gecastet. Jonathan Schmiegel gefällt die praktische Erfahrung als Abwechslung zum Schulalltag: "Das ist wie ein Praktikum, bei dem man das Schauspiel und die Berufe hinter der Kamera kennenlernt." Auch Shaban Almeida genießt den Blick hinter die Kulissen: "Hiernach gucke ich Filme ganz anders, weil ich weiß, wie viel Arbeit darin steckt." cliExtra

Story: Jenny liebt Phil. Der will aber nichts von ihr wissen. Als er sie auf einer Party bittet, ein Päckchen nach draußen zu bringen, denkt sie sich nichts dabei. Freundin Rena aber ist schnell klar, dass in dem Päckchen Drogen sind. Sie jubelt es Samir unter und versteckt es in dessen Mofa. Das wiederum gefällt Drogendealer Lasse gar nicht. Die ganze Geschichte spielt während einer Techno-Party. Es geht um die Themen Drogen und Verrat unter Freunden. Ausstrahlung: Die Rohfassung sehen alle Beteiligten bereits am Samstag in der Schule. Die Premiere feiert der 15 bis 20 Minuten lange Streifen am Samstag, 19. September, im Kinopalast Vulkaneifel in Daun. Danach ist er auch in den offenen Kanälen in Rheinland-Pfalz zu sehen. cli