Mit Heimat zum Erfolg

MÜCKELN. Seit 60 Jahren bietet die "Historische Bühne Mückeln" jährliche Theateraufführungen. Auf dem neuen Spielplan steht ab heute das Schauspiel "Flammen über Manderscheid".

 Große Kulisse und großes Schauspiel werden in Mückeln mit dem Schauspiel "Flammen über Manderscheid" geboten. TV-Foto: Helmut Gassen

Große Kulisse und großes Schauspiel werden in Mückeln mit dem Schauspiel "Flammen über Manderscheid" geboten. TV-Foto: Helmut Gassen

Wenige Tage vor der Premiere des neuen Schauspiels "Flammen über Manderscheid" präsentiert sich die Bühne im Bürgersaal von Mückeln schon in ihrer ganzen Pracht. "Es ist schon interessant, was man aus Styropor alles machen kann", sagt Dieter Düber, der auch im neuen Stück mitspielt. Sieben Meter breit und 14 Meter tief ist die Bühne. Als Hingucker ist weit hinten im 3-D-Effekt die Manderscheider Oberburg zu sehen. Als Vordergrund des Bühnenbildes ist die Vorhalle eines gräflichen Gemaches in der Niederburg dargestellt.Weißer Styropor wird zur lebensechten Kulisse

Der Entwurf der Bühnengestaltung wie auch das Buch stammen wie immer aus der Feder von Günter Steffes, der seit der Neugestaltung des Theaterplans 1979 das Heft in der Hand hat. Denn damals, nachdem die Besucherzahlen stark zurückgegangen waren, wurde erkannt, was dem Theaterspiel fehlt: Es waren die alten Heimatstücke, wie sie auf Laienbühnen in ganz Deutschland zur Aufführung kommen. Damit begann der Aufstieg der Historischen Bühne zu einer einzigartigen Theatergruppe, die im Kreis Vulkaneifel und über seine Grenzen hinweg bekannt geworden ist. Beim Bühnenaufbau helfen alle mit. So werden aus weißen Styroporblöcken Wände, Gesimse und Mauern, die täuschend echt aussehen. "Das Styropor wird getupft und mit Pinseln angemalt, einfach mit Farbe ansprühen, das geht nicht", sagt Steffes. Jedes Jahr müssen die alten Bühnenaufbauten aus Styropor entsorgt werden, lediglich die Holzgerüste dahinter können weiterverwendet werden. Die Kostüme werden entweder selbst genäht oder per Internet gekauft. Investiert hat die Theatergruppe in diesem Jahr noch einmal in die Technik. So wurden neue zusätzliche Scheinwerfer angeschafft, damit die Lichteffekte während der Vorführung noch imposanter wirken. Insgesamt 20 000 Watt Strom werden während der Aufführung von den zahllosen Lampen und für die Technik benötigt, erzählt Steffes. Für das neue Stück, das nach der Französischen Revolution spielt und vom Untergang des Geschlechtes der Grafen von Manderscheid handelt, hat er im Bundesarchiv in Koblenz recherchiert. "Die Daten, die Historie und die Namen stimmen alle, lediglich die Dialoge musste ich erfinden. Es spielen historische Personen wie Gräfin Erika von Manderscheid, Gräfin Auguste von Sternberg-Manderscheid oder Reichsgraf Antonius von Boos in dem Schauspiel - also Personen aus jener Zeit - mit", sagt Günter Steffes. Ein paar Monate brauche er schon zum Schreiben des Stückes, und dann beginnen Ende Januar die Proben. Zuerst nur jeden Samstag, die letzten 14 Tage vor der Premiere wird täglich geübt. Denn das Publikum stellt inzwischen einen hohen Anspruch an die Eifeler Laienschauspieler, das wissen alle. Die meisten der rund 2200 Besucher kommen nicht aus dem hiesigen Raum, sondern aus der Gegend von Bitburg, Mayen oder aus Trier und Luxemburg. "Viele fragen schon früh an und wollen Karten bestellen", weiß der Regisseur. Etwa 300 Plätze bietet der Mückelner Bürgersaal. Die erste Vorstellung ist traditionell schon ausverkauft. Acht Aufführungen gibt es diesmal, aber bei entsprechender Nachfrage, so Steffes, werde es auch eine neunte Aufführung geben. Aufführungsort ist das Bürgerhaus Mückeln; Vorstellungen beginnen jeweils um 19 Uhr. Die Aufführungsdaten: 17., 24. und 31. März, jeweils samstags; 8. April (Sonntag), 14., 21. und 28. April (samstags). Kartenverkauf: Familie Alois Steffes, Im Hanfgarten 5, 54558 Mückeln, Telefon: 06574/670.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort