Mit Kopf, Herz und Hand für die Region

Derzeit geht die dritte Phase der "Leader+"-Projekte zu Ende, doch neue Ideen und Projekte sollen im kommenden Förderzeitraum bis 2013 weiterhin für eine nachhaltige Regionalentwicklung sorgen. Die Entscheide werden landesweit am 3. September publik gemacht.

Daun. In der Kürze liegt die Würze: Nur rund 40 Seiten hatte jede Lokale Aktionsgruppe (LAG) Platz, um in ihrer Bewerbung die skizzierten Projekte und Handlungsfelder für die nächste Runde öffentlicher Förderungen nach dem "Leader+"-Programm vorzustellen. In die Details konnte die LAG Vulkaneifel bei ihrer Präsentation ebenso wenig gehen wie ihre Mitwettbewerber. "Es ist also noch vieles offen, es gibt noch viel Spielraum für privates Engagement unabhängig davon, ob das EU-Geld letztlich fließt oder nicht", schildert Alfred Bauer, Chef der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Daun-Vulkaneifel, den aktuellen Stand. Immerhin sei mit "Leader+", das im neuen Zeitraum bis 2013 den Namen "Schwerpunkt IV" trägt, mehr gemeint als der Geldsegen: "Es geht um die Kreativität der Bevölkerung. Geplante Projekte, die nach dem Entscheid im September vielleicht nicht unter diese Förderung fallen, können aus anderen Töpfen unterstützt werden." Allerdings ist er sehr optimistisch, dass die Vulkaneifel - jetzt ergänzt um Gemeinden im Kreis Cochem-Zell wie Kaisers-esch, Kelberg und Ulmen - mühelos die Kriterien der künftigen Förderung erfüllt und daher weiterhin in ihren Genuss kommt. Die wichtigste Bedingung, nämlich der Aufbau transnationaler und gebietsübergreifender Kooperationen, sei beispielsweise mit einer Europäischen Route der Vulkane gewährleistet. Etliche weitere Ideen aus den Bereichen Kultur, Wirtschaft, Gastronomie oder Landwirtschaft stehen ebenfalls auf der Liste der insgesamt rund 100 Projekte von mehr als 60 privaten und öffentlichen Akteuren, die in den Fortschreibungsprozess der lokalen Entwicklungsstrategie eingingen und nach dem Auslaufen von "Leader+" nun finanzielle Unterstützung vom Folgeprogramm erhalten könnten. Diese Art Entwicklungshilfe in das menschliche Potenzial der Vulkaneifel lohnt sich: In den vergangenen vier Jahren sind 28 Projekte mit 1,6 Millionen Euro gefördert worden, an Investitionsvolumen und Wertschöpfung für die Region wurden so jedoch satte 4,7 Millionen Euro erzielt. Das Leitbild der LAG Vulkaneifel für "Schwerpunkt IV" ist vor allem am geologischen und natürlichen Reichtum der Landschaft orientiert: Es heißt "Leben, arbeiten und erholen, wo die Natur Ereignis ist". Mehr Arbeitsplätze, besserer Klimaschutz samt regionalem Mehrwert, zukunftsfähige Dorfmodelle und kulturelle Identität sind die erklärten Entwicklungsziele, mit denen die LAG die Bewertungskommission überzeugen will. "Wir machen uns große Hoffnungen auf eine Anerkennung als Förderregion ab 2007", resümiert Alfred Bauer. "Mit der Bewerbung verbinden wir Stärkung für das Erreichte und Rückenwind für das, was wir auch in Zukunft mit Kopf, Herz und Hand für die Vulkaneifel tun wollen."

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