Mit mehr Tempo ins Netz

Daun · Der Kreis Vulkaneifel und die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg lassen gemeinsam prüfen, wie bislang unterversorgte Gewerbegebiete, Städte und Gemeinden mit schnellen Internetanschlüssen ausgestattet werden können.

Daun. Ja, es gibt sie immer noch, die Orte im Kreis Vulkaneifel mit einer Internetanbindung, die ihren Namen nicht verdient. Also beispielsweise Dörfer, die weit unter "Schallmauer" einer Anschlussgeschwindigkeit von zwei Megabyte liegen und damit nach Definition des Landes unterversorgt sind. Kein Wunder, dass Betroffene wie der Ortsvorsteher des Dauner Stadtteils Steinborn, Hermann Gehrmann, auf eine Verbesserung dringen. "Wenn man die DSL-Geschwindigkeiten innerhalb der Stadt addiert und dann durch die Anzahl der Anschlüsse teilt, kommt man sicher auf ein gutes Mittelmaß. Nur nutzt das den DSL-Nutzern in den Ortsteilen wie Steinborn oder Waldkönigen nichts, wenn der Pützborner Hang mit 15 000 Kilobyte surft und die Geschwindigkeit in der Entfernung auf unter 1000 sinkt." Wie ist die aktuelle Situation? Wo muss aufgerüstet werden? Das sind einige der Fragen, die mit der Erstellung einer Studie zur flächendeckenden Breitbandversorgung im Kreis beantwortet werden.
Dazu haben der Kreis und die Verbandsgemeinden Daun, Gerolstein, Hillesheim und Kelberg im Frühjahr einen Kooperationsvertrag geschlossen. Die Obere Kyll ist nicht dabei, sie hat ein eigenes Konzept in Auftrag gegeben.
Allen Beteiligten ist längst klar: Schnelles Internet sind für die Orte im Kreis ein wichtiger Wettbewerbs- und Standortfaktor. Welche Gemeinde kann noch ein Baugebiet erfolgreich vermarkten, wenn Interessenten keine anständige Internetverbindung geboten wird?
Ziel ist es, zu prüfen, wie bislang unterversorgte Gewerbegebiete, Städte und Gemeinden mit schnellen Internetanschlüssen bis 50 Megabyte versorgt werden können. Gängig sind derzeit noch DSL-Geschwindigkeiten bis 16 000 Megabyte, was aber für viele Unternehmen schon zu wenig ist. Mehr Tempo verspricht in Teilen des Kreises die zwischenzeitlich verfügbare LTE-Funktechnik.
An der Bestandsaufnahme können sich die Bürger sowie die Unternehmen direkt beteiligen. Sie werden von der Kreisverwaltung gebeten, sich an der Befragung zur Breitbandversorgung im Kreis auf der Internetseite www.jetztansnetz.de zu beteiligen. Die Ermittlung des Bedarfs soll in erster Linie online erfolgen. Was ist aber mit denen, die aber diese Möglichkeit nicht haben? Sie können sich über einen Fragebogen beteiligen. Diese liegen in der Kreisverwaltung und den Verbandsgemeindeverwaltungen aus.
Auch Bürger, die bereits über einen DSL-Anschluss verfügen, sollen sich an der Befragung beteiligen, wenn sie sich für die Zukunft mehr Tempo auf der Datenautobahn wünschen. Die Befragung läuft bis zum 30. September.
Die Studie umfasst neben der Bestandsaufnahme auch die Erfassung und Analyse der Infrastrukturen und Bauvorhaben, die für die Breitbanderschließung nutzbar sein können, wie etwa Leerrohre oder Versorgertrassen. Auf dieser Basis werden Konzepte für den Breitbandausbau erarbeitet.

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