Mit sinnvoller Belohnung den Nachwuchs fördern

Kinder mögen Herausforderungen. Sie wollen etwas schaffen. Manchmal bedarf es dabei aber gezielter Unterstützung, damit der Nachwuchs gestärkt statt frustriert die Aufgaben besteht und daran wachsen kann.

Oh, glückliche Kindheit… Viele Eltern nehmen den Kindern heute was sie nur können ab, helfen täglich bei den Hausaufgaben, fordern keine Mithilfe bei der Hausarbeit und betätigen sich, wann es nur geht, als Entertainer und "Taxifahrer". Verschiedene Theoretiker der Erziehungswissenschaften und pädagogische Praktiker fordern mittlerweile eine Rückkehr zur Kultur der Belohnung. Ihre These: Kinder müssen an ihren Aufgaben wachsen können. Belohnungen ließen dann die Kleinen umso besser gedeihen. Demnach sei der Königsweg, um Kinder zu fördern der, ihnen etwas zuzutrauen und auch abzuverlangen. Fingerspitzengefühl verlangt es, dabei das richtige Maß zu finden und individuelle Unterschiede in Entwicklung und Leistungsfähigkeit zu erkennen und zu berücksichtigen.

Beispiel Sprache



Sprachliche Fähigkeiten bestimmen ganz entscheidend unser soziales Leben. Der Grundstein hierfür wird im frühen Kindesalter gelegt. Im Alter von drei bis vier Jahren beherrschen kleine Kinder bereits die wichtigsten Prinzipien der Grammatik ihrer Muttersprache. Sie können Fragen formulieren, interessieren sich für die Antworten, die sie erhalten, können Nebensätze bilden und lernen täglich eine Vielzahl neuer Wörter. Eltern sind fasziniert von den Fortschritten ihrer Kinder und übersehen > > > > > > dabei manchmal grundlegende Probleme.

Sehr häufig kommen Kinder erst zum Beginn der Grundschulzeit in logopädische Behandlung, wo mittlerweile eingeschliffene fehlerhafte Muster versucht werden zu korrigieren. Eine Abklärung ist aber unbedingt angezeigt, wenn ein Kind im Alter von zwei bis drei Jahren nur einzelne Wörter oder im Alter von drei bis vier Jahren in schwer verständlicher Weise spricht, wenn es stark stottert oder wenn es sprachliche Äußerungen nur unvollständig versteht. Eine Sprachabklärung bei kleinen Kindern ist in der Regel als Spielsituation gestaltet. Bei Kindern, die noch gar nicht sprechen, kann beim gemeinsamen Spiel beobachtet werden, wie das Kind mit den Personen und den Dingen umgeht, seine Gefühle und Absichten ausdrückt und auf die Sprache anderer reagiert. Wie es die Spielsachen manipuliert und welche Bedeutung es seinem Tun gibt.

Die Beobachtungen während der Abklärung werden im Gespräch mit den Eltern überprüft und ergänzt. Auf dieser Basis wird das weitere Vorgehen besprochen. Es kann die Aufnahme einer Therapie vereinbart werden, eine Beratung oder eine Kontrolluntersuchung.

Genauso aufmerksam sollte man die Bewegungsfähigkeit und Geschicklichkeit des Kindes im Blick haben und Gespräche etwa mit Betreuern aus dem Kindergarten suchen, um eventuelle Sorgen abzuklären.

Manchmal stecken körperliche Probleme hinter Symptomen, die man nicht einfach zuordnen kann. Entwicklungsverzögerungen kann man daher etwa auch mit Hilfe der Osteopathie auf die Spur kommen und Blockaden lösen. Wichtig ist es für die Eltern, nicht jeden Fehler des Kindes sofort abzutun und zu entschuldigen. Nur ein gewisses Fordern schafft schließlich die Basis für ein Fördern, sei es im heimischen Rahmen oder unter professioneller Anleitung.

Beispiel Hausaufgaben



Wenn ein Kind gern zur Schule geht und motiviert bei der Sache ist, sollte sich die elterliche Mitwirkung an den Hausaufgaben darauf beschränken, ein geeignetes Lernumfeld zu schaffen, Interesse zu zeigen und bei Bedarf Fragen zu beantworten, raten erfahrene Pädagogen.

Ziel sollte dabei immer sein, die Kinder zu eigenständigem Lernen anzuhalten. Das bedeutet: Die Matheaufgabe nicht vorrechnen, sondern gemeinsam überlegen, auf welchem Weg sie gelöst werden könnte. Die Lösung muss das Kind sich selbst erarbeiten. Keinesfalls sollten Eltern Hilfslehrer spielen. Wenn Eltern bei den Hausaufgaben dauernd daneben sitzen, fühlen sich viele Kinder unter Druck gesetzt und verlieren erst recht die Lust. Andere wiederum erwarten, dass die Eltern ihnen die Arbeit abnehmen. Das frustriert auf die Dauer alle Beteiligten.

Bei gravierenden Schulproblemen sollte im Zweifelsfall, auch im Interesse des ungetrübten Eltern-Kind-Verhältnisses, auf professionelle Nachhilfe zurückgegriffen werden. Beispiel Musik



Ein guter eigenständiger Lernbereich, in dem ein Kind intellektuelle Anregung und Anspruch erfahren kann, ist die Musik. Eine Vielzahl von Studien zeigt, dass ein deutlicher Zusammenhang zwischen frühem Instrumentalunterricht und geistiger Leistungsfähigkeit besteht. Das Instrumentlernen verlangt eine gewisse Disziplin und Konzentrationsfähigkeit. Beide Bereiche werden gleichzeitig im Lernprozess immer weiter gefördert. Erfolgserlebnisse gehören zum Instrumentalspiel, wenn ein Stück endlich "sitzt" und Eltern oder größerem Publikum vorgetragen werden kann.

Alle Bemühungen des Kindes, sei es nun in Sachen Schule, Musik oder auch bei der Unterstützung in der Familie etwa bei der Hausarbeit, sollten die Eltern anerkennen. Viel Lob, aber auch handfeste Belohnungen - am liebsten in Form gemeinsamer Unternehmungen - sind dafür angebracht. Und übrigens macht der Besuch im Freizeitpark oder beim Theaterstück auch dem Kind ganz sicher noch viel mehr Spaß, wenn es selbst "erarbeitet" und wohlverdient ist.

Beispiel Sport



Im Team erleben und erwerben Kinder soziale Kompetenzen: Zusammenarbeit, Rücksichtnahme, Verständnis für Regeln und das Lösen von Konflikten etwa werden gelernt. Wer bei Spiel und Sport Bestätigung findet, steckt auch mal Frust in der Schule leichter weg. Bewegung macht also nicht nur klug, sondern auch selbstbewusst.

Ergänzend zu anderen Möglichkeiten, das Kind zu fördern und zu fordern, kommt Sport, etwa im Verein, außerdem dem natürlichen Bewegungsdrang des Kindes entgegen. Und wenn erstmal Dampf abgelassen wurde, lernt sich's gleich doppelt so gut und gern.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort