Mit weiteren Aktivitäten ist zu rechnen

HÖRSCHHAUSEN. Seit im Jahr 2000 mit der Ortskanalisation begonnen wurde, hat sich das Dorfbild der 170-Seelen-Gemeinde Hörschhausen (VG Kelberg) an vielen Stellen positiv verändert. Ortsbürgermeister Eberhard Heusler lobt im TV-Gespräch die Bürger und die Vereine.

"Es wird leider immer noch zu schnell gefahren", bedauert der Ortsbürgermeister mit Blick auf die Fahrbahnverschwenkungen und Pflanzbeete in der Dauner Straße. Damit erschöpft sich die Kritik Eberhard Heuslers aber auch schon. Ansonsten berichtet der ehemalige Angestellte der Kreisverwaltung Daun viel Lobenswertes über das Dorf, dessen Leitung er 1999 übernommen hat. Vor ihm war Richard Müller 25 Jahre lang rühriger Gemeindechef. Das heutige positive Bild erhielt das Dorf schließlich, nachdem im Jahr 2000 mit der Erneuerung der Ortskanalisation eine Reihe weiterer Maßnahmen - öffentliche und private - eingeleitet worden waren. Nun sind alle Bürgersteige neu, die Ortsdurchfahrt wird wohltuend von grünen Pflanzinseln geprägt. Der Dorfplatz in der Gemarkung "Auf dem Scheuernplatz" heißt im Volksmund immer noch "Säukaul" - Hinweis, dass die Stelle wohl lange einen eher ungepflegten Eindruck machte. Doch heute ist er ein Schmuckstück mit einem Buswartehäuschen aus Bruchstein und Naturschiefer, mit einer regionaltypischen Bepflanzung und mit Wegen und Treppen, wie sie ins Eifeldorf gehören. "Bürgersteige und Bepflanzung sind Maßnahmen, die von der Ortsgemeinde zu 35 Prozent und von den Grundstückseigentümern zu 65 Prozent getragen wurden", erläutert Eberhard Heusler die Finanzierung. Das Dorf schreibe schwarze Zahlen. "Hier wurde immer sparsam gewirtschaftet", betont der Ortsbürgermeister. Die Altersstruktur sei "noch in Ordnung", ab und zu werde von jungen Leuten ein Haus gebaut. Wenn im nächsten Jahr die mit der Gartenbaufirma vereinbarte Pflegepflicht für die neuen Pflanzbeete auslaufe, sei das für ihn kein Grund zur Sorge. "Ich bin zuversichtlich, dass wir genügend Paten für die Beete finden werden", sagt Heusler. Lobenswert sei auch, dass viele Anwohner ihre Höfe und Vorgärten dem neuen Straßenbild angepasst hätten. 2002 war das Flurbereinigungsverfahren eingeleitet worden. "Es herrschte große Akzeptanz und gute Stimmung bis hin zur endgültigen Besitzeinweisung", berichtet der Ortsbürgermeister. In Hörschhausen gibt es eine Gaststätte, ein Automatencenter und am Ortsrand einen landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetrieb mit Ferienwohnungen. 1988 war ein Gemeinde- und Feuerwehrhaus erbaut worden; vor zwei Jahren wurde die Freiwillige Feuerwehr allerdings aufgegeben. Die St.-Apollinaris-Kapelle stammt aus dem Jahr 1762 und wird seit vier Jahrzehnten von Heinrich und Mathilde Strack betreut - vom Blumenschmuck für die einmal monatlich stattfindende Messe bis zum Bedienen des Läutwerks von Hand dreimal am Tag. Und wenn die Kapelle einen Anstrich nötig habe, sei es seit vielen Jahren Ehrensache der Familie Rüdiger, dies zu übernehmen, erzählt Eberhard Heusler. Den Heimat- und Brauchtumsverein Hörschhausen gibt es erst seit zwei Jahren. Umso beachtlicher ist, was er schon an Aktivitäten vorzuweisen hat. Unter dem Vorsitz von Horst Arnemann wurde das Kriegerdenkmal am Hundsbaum saniert; gepflegt wird es - wie seit über 40 Jahren schon - auch weiterhin von Josefine Becker. Der Verein richtet das Dorffest aus, er hat für Schutzgitter an den Kapellenfenstern gesorgt und auf Wunsch der Dorfjugend Ende Juli zum ersten Mal den "Rock am Klopp" veranstaltet. "Es ist garantiert mit weiteren Aktivitäten zu Gunsten des Dorfes und der Dorfgemeinschaft zu rechnen", meint der Ortsbürgermeister - und verweist dabei auf die seit fast 20 Jahren von Luise Willems geleitete Seniorengymnastikgruppe, auf das einmal im Monat stattfindende Treffen der Frauen zum gemeinsamen Singen, auf den "immer wieder überraschenden" Möhnenverein und auf die Vogelpflegestation des Falkners Wolfgang Neu.

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