Meinung Gemeinde sollte auf Nummer sicher gehen

So gut wie jeder will guten Handyempfang und schnelles Internet, gerade in der in dieser Hinsicht rückständigen Vulkaneifel. Doch dazu braucht es flächendeckenden Ausbau mit Glasfaserkabeln und 5G-Funkmasten. Das geschieht nun nach und nach.

Mobilfunkmast: Gemeinde Pelm würde besser auf Nummer sicher gehen
Foto: TV/klaus kimmling

Die Frage dabei ist: Wie gesundheitsschädlich ist das? Um es vorwegzunehmen: Die Antwort ist nicht leicht.
Einiges ist dabei zu wissen: Der neue 5G-Standard, der ein Vielfaches der Geschwindigkeiten von UMTS oder LTE verspricht, arbeitet mit deutlich höheren Frequenzen. Und: Je höher die Frequenz, desto geringer die Reichweite. Für das Netz braucht es daher viel mehr Sendemasten, um dasselbe Gebiet abzudecken. Soweit die schlechte Nachricht. Die Gute ist: Je mehr Handymasten senden, desto weniger stark müssen ihre Signale sein. Und: Je höher die Frequenz der Strahlung, desto weniger tief dringt sie in den Körper ein als etwa Strahlung im alten 2G- oder 3G-Netz.
Zudem: Die elektromagnetische Strahlung nimmt mit jedem Meter Abstand stark ab. Daher ist die Strahlenbelastung vom Handy in der Regel höher als die von Handymasten. Und die Menschen (ob sie nah oder weit weg von einem Sendemast wohnen) würden schon mal viel für ihre Gesundheit tun, wenn sie das Handy so häufig wie möglich ausschalten, es nicht auf den Nachttisch legen oder dort vor dem Zubettgehen zumindest den Flugmodus einschalten und es auch ansonsten möglichst weit weg vom Körper tragen und beim Telefonieren nicht ans Ohr halten würden. 
Und dennoch gilt – auch für das Beispiel in Pelm: Da es noch keine Langzeitstudien über das 5G-Netz gibt, besteht eine begründete Sorgfaltspflicht. Die Gemeinde würde also gut daran tun, auf Nummer sicher zu gehen und den Mast auf dem Akdolit-Industrieareal aufstellen zu lassen – und auf die jährliche Pacht zu verzichten.

m.huebner@volksfreund.de

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