Motivierte "Sheriffs" und neue Regeln

Nach einer von Jugendlichen selbst gewünschten Schließungszeit von zwei Monaten ist der Pfarrjugendraum in Gillenfeld mit neuen Regeln und unter der Verantwortung von sieben "Sheriffs" wieder eröffnet worden.

 Als „Sheriffs“ sehen sie – mit Unterstützung des Gemeindereferenten Stefan Becker (links) – frohen Mutes den neuen Zeiten im Pfarrjugendraum entgegen: (von links) Svenja Schneider, Leonie Müllen und Sebastian Schäfer. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Als „Sheriffs“ sehen sie – mit Unterstützung des Gemeindereferenten Stefan Becker (links) – frohen Mutes den neuen Zeiten im Pfarrjugendraum entgegen: (von links) Svenja Schneider, Leonie Müllen und Sebastian Schäfer. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Gillenfeld. (bb) "Eine tolle Entwicklung", sagt Gemeindereferent Stefan Becker. Soll heißen: Als der Jugendraum vor drei Jahren öffnete, habe es hauptsächlich an ihm gelegen, die Regeln im Jugendraum durchzusetzen und so ein Miteinander zu ermöglichen. "Das war anfangs sehr mühsam", erinnert er sich.

Doch inzwischen hätten sich die "Sheriffs" so weiterentwickelt, dass sie nun sehr stark die Verantwortung für den Jugendraum übernehmen und eigenständig die Regeln durchsetzten, erklärt Becker.

Dieses Verantwortungsbewusstsein habe auch im Juli 2008 dazu geführt, dass der Jugendraum im Kellerschoss des Pfarrheims auf Initiative einiger Jugendlichen für eine Weile geschlossen worden sei.

Nun, bei der Wiedereröffnung, zu der das aus sieben gewählten "Sheriffs" bestehende Leitungsteam alle Jugendlichen ab 13 Jahren eingeladen hatte, erläutern Leonie Müllen (16), Sebastian Schäfer (17) und Svenja Schneider (17) dem TV, was sie mit der Schließung bezweckten und von welchen Regeln der Neustart geprägt sein soll. "Bevor Stefan Becker 2005 als Gemeindeassistent nach Gillenfeld kam, war hier im Jugendraum nix", erzählt Svenja Schneider. "Es war einfach nur abgrundtief schrecklich hier."

"Sauberkeit, Einhaltung der Öffnungszeiten, kein Alkohol"



Sie und ihre Mitstreiter berichten von den ersten gemeinsamen Aktion: "Wir sind von Haus zu Haus gegangen und haben Geld und gebrauchte Möbel gesammelt." Auf dem Gillenfelder Weihnachtsmarkt wurden Kerzen und Crêpes verkauft, beim Weltkindertag 2007 und beim Kurparkfest 2008 betrieb der Pfarrjugendraum das "Saftmobil". DVD-Player und Staubsauger wurden angeschafft. "Und es ist die ganze Zeit gut gelaufen", sagt Leonie Müllen und schwärmt von der "guten Gemeinschaft und dem tollen Zusammenhalt".

Doch dann sei Anfang diesen Sommers einiges schief gelaufen, erklärt Sebastian Schäfer und nennt Beschädigung von Mobiliar, nicht verabredungsgemäß abgeschlossene Türen und Randale.

Die Jugendlichen holten sich bei Stefan Becker und dem pfarrlichen Arbeitskreis (AK) Jugendraum Rat, gaben die vorübergehende Schließung bekannt, räumten auf, strichen den Eingangsbereich neu und beschlossen neue Regeln.

In Zukunft ist der Raum für Jugendliche ab 16 Jahren nur noch freitags von 18 bis 22 Uhr geöffnet. Die Jüngeren (13 bis 15 Jahre) können den Raum dienstags von 17 bis 20 Uhr nutzen und die Messdiener donnerstags von 16.30 bis 19 Uhr. "Sauberkeit, Einhaltung der Öffnungszeiten, kein Alkohol", zählen die "Sheriffs" die wichtigsten Verhaltensregeln auf.

Ob sie glauben, dass es funktioniert? "Ja", kommt es wie es aus einem Mund von Leonie Müllen, Sebastian Schäfer und Svenja Schneider.

Ein dickes Lob macht Bärbel Busch vom AK Jugendraum den "Sheriffs" und dem Gemeindereferenten: "Die Jugendlichen sind motiviert und verantwortungsbewusst. Stefan Becker hat tolle Arbeit geleistet."

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