Corona-Auswirkungen Dauner Motorsportler verzagen trotz Absage nicht

DAUN · Am kommenden Wochenende hätte die Jubiläumsausgabe des weltweit größten historischen Rallyespektakels in und um Daun stattfinden wollen. Die konkreten Planungen im MSC Daun für 2021 sind bereits angelaufen

 Der Andrang bei dem Rallye-Spektakel ist in jedem Jahr groß, bis die historischen Schätze aber wieder durch die Vulkaneifel sausen, wird aber noch mindestens ein Jahr vergehen.

Der Andrang bei dem Rallye-Spektakel ist in jedem Jahr groß, bis die historischen Schätze aber wieder durch die Vulkaneifel sausen, wird aber noch mindestens ein Jahr vergehen.

Foto: TV/Jürgen C. Braun

Vorfreude statt Frust. Am kommenden Wochenende hätte die Jubiläumsveranstaltung des Eifel Rallye Festivals (ERF) in der Kreisstadt und in den umliegenden Orten der Vulkaneifel stattfinden sollen: Zehn Jahre Eifel Rallye Festival. Doch wegen der Corona-Pandemie musste der Termin abgesagt werden.

Statt Frust wegen des Ausfalls herrscht bei den Organisatoren, der Vereinigung „slowly sideways“, und vor allem dem Motorsportclub Daun mit seinen Hunderten von Helfern aus vielen befreundeten Vereinen und Organisationen aber eine „Jetzt-Erst-recht“-Stimmung. Die Vorbereitung für das kommende Jahr laufen bereits auf vollen Touren.

„Wenn schon kein Fahreranzug am kommenden Wochenende beim Treffen in Daun benötigt wird, so sollte zumindest der Corona-Schutz artgerecht sein.“ Mit einer Brise Galgenhumor würzt der ehemalige deutsche Rallyemeister und Mercedes-Manager Wolfgang H. Inhester das Foto, das ihn in seinem privaten Facebook-Account mit Maske in den Farben seines Rothmans-Porsches zeigt. Den hatte er in Daun seit Jahren immer mit viel Vehemenz über die Wertungsprüfungen gesteuert .

„WIN“ ist einer von vielen Teilnehmern und Gästen, die in diesen Tagen nicht nur ihre Wehmut über das wegen der Corona-Krise ausgefallene Jubiläums –Festival über die sozialen Netzwerke, aber auch in vielen persönlichen Gesprächen ausdrücken. Und er ist vor allem einer von den ständigen Teilnehmern und den Tausenden von Besuchern aus aller Welt, die dem Veranstalter, den Frauen und Männern des Motorsportclubs Daun unter ihrem Vorsitzenden Otmar Anschütz, Mut machen. Diese „Histo-Freunde“ erreichen damit wohl offensichtlich ihren Zweck. Denn das „Jubiläums-Festival 2.0“, die zehnte Auflage im Juli des kommenden Jahres, ist bereits mehr als nur ein Hirngespinst für eine ungewisse Zukunft.

„Wenn nur ein Teil der Ideen und Zusagen, die wir für dieses Jahr hatten, auch im kommenden Jahr funktioniert, dann wird es genial“, macht Anschütz allen Freunden des historischen Rallyesports schon einmal den „Mund wässerig“ für das „ERF-Jubiläum 2.0“. Eine Verlegung des Festivals in den Herbst war von Anfang an keine Option gewesen, „weil die Stadt Daun uns viel von ihrer Infrastruktur zur Verfügung stellt, und das ist nur in den Ferien möglich“, sagte Anschütz unserer Zeitung.

Bereits jetzt hätten auch viele unentbehrliche Helfer wie Rettungsdienste, Sanitäter, Feuerwehren und Gemeinden aus der Vulkaneifel zugesagt, dass sie im kommenden Jahr wieder ihre Hilfe anbieten würden. Und auch in Daun selbst freuen sich die Hoteliers, Restaurant-Besitzer und Gewerbetreibenden auf die Wiederkehr der „historischen Quertreiber.“

Eine 2015 vorgenommene wirtschaftliche Analyse hatte bereits damals eine Wertschöpfung von rund zwei Millionen Euro für das weltweit größte Event des historischen Rallyesports ergeben. Den Nachhaltigkeits-Effekt hatten viele Menschen aus der Touristik-Branche oder auch Kommunalpolitiker wie der Kelberger Bürgermeister Karl Häfner immer wieder betont.

„Wir haben den Kontakt mit allen, die in jedem Jahr zum Gelingen der Veranstaltung beigetragen haben, und die auch für uns unverzichtbar sind, nie abreißen lassen. Vieles von dem, was wir gemeinsam mit Helfern und Kommunen geplant haben ist nicht abgesagt, sondern nur um ein Jahr verschoben worden. Wir hatten und haben immer noch viele gute Ideen, wie wir das Festival in Zukunft noch kompakter und interessanter gestalten können“, sagt Anschütz.

Wegen der Ferien werde deshalb momentan nicht an der Umsetzung gearbeitet, aber „wir fangen demnächst bereits mit den konkreten Planungen für 2021 an“, kündigt der MSC-Vorsitzende an. Zuschauermagnete wie etwa der Risselberg oder die einleitende Nachtprüfung sollten neben der Rallyemeile in Daun genauso beibehalten werden wie neue Reizpunkte gesetzt werden.

 Schon die Fahrzeugabnahme auf dem Dauner Marktplatz wäre kaum unter Einhaltung der Hygiene-Bestimmungen möglich gewesen.

Schon die Fahrzeugabnahme auf dem Dauner Marktplatz wäre kaum unter Einhaltung der Hygiene-Bestimmungen möglich gewesen.

Foto: TV/Mario Hübner

„Mit Details können wir jetzt noch nicht an die Öffentlichkeit gehen, da wir da klärende Gespräche noch forcieren müssen. Aber das ERF wird nichts von seiner weltweiten Faszination und Ausstrahlung und von seinem Wert als Touristenmagnet verlieren“, kündigen die Macher im Dauner Motorsportclub an.

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