Müllabfuhr erneut billiger

Zahlreiche Bürger und Gewerbetreibende müssen im kommenden Jahr erneut weniger für die Abholung und Entsorgung ihres Abfalls zahlen. Das ist nach diesem Jahr die zweite Senkung der Müllgebühren hintereinander.

Daun. In seiner gestrigen Sitzung beschloss der Kreistag die erneute - wenn auch moderate - Senkung der Müllgebühren. Nachdem Privathaushalte bereits in diesem Jahr um fünf Prozent entlastet worden waren, profitieren diesmal die Gewerbetreibenden und Haushalte ohne Biotonne (siehe Extra).

Für Dezernent Berthold Schmitz von der Kreisverwaltung liegen die Gründe für die erneute Senkung auf der Hand: "Die Anlage in Mertesdorf arbeitet wirtschaftlich - ja sogar besser als prognostiziert." In Mertesdorf wird der Rest-, aber nicht der Biomüll verwertet.

Zudem erzielt der Kreis bei der Altpapierabfuhr wieder einen satten Erlös. Aber voraussichtlich nur noch 2010, da dann der Vertrag mit dem festgeschriebenen hohen Preis für den Rohstoff ausläuft. So bekommt der Kreis rund den doppelten Preis des aktuellen Marktwerts für Papier.

Zwar habe der Vertragspartner laut Schmitz versucht, aus dem Vertrag auszusteigen, "wir haben aber auf Erfüllung gepocht und sind lediglich bei der Neubewertung des Aufwands für das Einsammeln ein kleines Stück entgegengekommen".

Papiertonne bringt auch 2010 satten Erlös



Nach einem Erlös von 180 000 Euro in diesem Jahr, spült dieses Geschäft dem Kreis 2010 noch 174 000 Euro in die Kasse. Insgesamt kostet die Müllabfuhr im Landkreis Vulkaneifel rund 4,4 Millionen Euro.

Josef Vietoris von der CDU nannte den Vorschlag von der Verwaltung "sinnvoll" und appellierte angesichts des Erfolgs der blauen Tonne, über eine Ausweitung nachzudenken. Derzeit kommen nur die Bürger von Daun und Gerolstein in deren Genuss. Weiterhin sagte er: "Auch dieser Wirtschaftsplan zeigt wieder: Das Ja zu Mertesdorf war richtig, die Anlage ist eine gute Sache, von der wir auch künftig noch profitieren werden."

Egon Schommers (SPD) nannte ebenso wie Christoph Böhl von der FWG die Gebührensenkung ein "schönes Zeichen für die Bürger". Doch während die FDP komplett und die Bürgerunion Vulkaneifel (BUV) mehrheitlich für den Verwaltungsvorschlag war, gaben sich die Einzelkämpfer im Rat kritisch, aber uneinheitlich. Eckard Wiendl (Bündnis 90/Die Grünen) sprach sich gegen eine weitere Gebührensenkung und für die Bildung von Rücklagen aus, Ulli Meyer von den Linken hingegen wollte, dass die Gebühren noch weiter reduziert werden. Extra Gebührenbeispiele 2010: Ein Ein-Personen-Haushalt mit Biotonne muss 105 Euro Müllgebühren im Jahr zahlen (2009: 105 Euro). Ohne Biotonne sind es 74 Euro (77 Euro). Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit Biotonne fallen wie in diesem Jahr 178 Euro an. Ohne Biotonne verringern sich die Gebühren um vier Euro auf 123 Euro. Gewerbetreibende zahlen mit Biotonne 127 Euro (2009: 131 Euro), ohne Biotonne 74 Euro (79 Euro). Die Kosten für den blauen Müllsack bleiben bei zwei Euro. (mh)

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