Müllgebühren im Vulkaneifelkreis bleiben stabil

Daun · Die Müllabfuhr kostet private Haushalte nächstes Jahr genauso viel wie derzeit. Um die Kosten zu decken, wäre zwar eine Gebührenanhebung notwendig gewesen. Weil die Abfuhr für 2014 bis 2018 aber bald neu ausgeschrieben wird, hat der Kreistag zunächst alles beim Alten belassen.

 Keine Steigerung zum nächsten Jahr: Die Müllgebühren im Vulkaneifelkreis bleiben konstant. Archiv/TV-Foto: Klaus Kimmling

Keine Steigerung zum nächsten Jahr: Die Müllgebühren im Vulkaneifelkreis bleiben konstant. Archiv/TV-Foto: Klaus Kimmling

Seit sechs Jahren in Folge sinken die Müllgebühren im Kreis Vulkaneifel für private Haushalte (siehe Extra). Und auch im nächsten Jahr steigen sie nicht, obwohl sie dies müssten, um alle Kosten zu decken. Wie schon in diesem Jahr wird aber auf eine Anhebung verzichtet und stattdessen der Rücklage Geld entnommen, um dies auszugleichen - und zwar 230.000 Euro. Insgesamt kostet die gesamte Müllabfuhr im Kreis im nächsten Jahr knapp 3,5 Millionen Euro.

Ein weiterer Grund, weshalb der Kreistag gestern bei einer Gegenstimme (Ulli Meyer von den Linken) gegen eine Gebührenanhebung gestimmt hat und somit dem Vorschlag der Verwaltung gefolgt ist: Im kommenden Jahr wird die Müllabfuhr und -entsorgung für den Kreis Vulkaneifel für die Zeit von 2014 bis 2018 neu ausgeschrieben. Dann wird ohnehin mit komplett neuen Preisen und Gebühren gerechnet.

Ein Grund, weshalb auf die Rücklage zurückgegriffen werden muss, ist das Geschäft mit dem Altpapier. Das läuft für den Kreis nicht mehr so gut. Denn der Altpapierpreis ist laut Verwaltung "auf ein sehr niedriges Niveau gefallen". Bekam der Kreis Ende 2010 laut Werkleiter Reinhard Adrian noch 87 Euro für die Tonne Altpapier, waren es in diesem Jahr nur noch 35 Euro. Die Folge: Statt der kalkulierten 450.000 Euro erzielt der Kreis in diesem Jahr nur 243.000 Euro Erlös. Und für nächstes Jahr wird ebenfalls mit einem niedrigen Altpapierpreis kalkuliert.

Ulli Meyer (Linke) konnte sich mit der Gesamtkalkulation und Vorgehensweise des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft - wie schon in den Vorjahren - erneut nicht anfreunden. Er sagte: "Wir haben binnen Jahren einen Überschuss von mehr als zwei Millionen Euro angehäuft. Der Eigenbetrieb Abfallwirtschaft sollte aber nicht als Sparkasse agieren, sondern diesen Überschuss den Gebührenzahlern direkt weitergeben." Karl-Wilhelm Koch von den Grünen, der der Gebührenordnung zustimmte, hingegen appellierte: "Wir sollten mehr auf Müllvermeidung setzen und da auch Anreize schaffen, denn das dient langfristig auch der Kostensenkung."Extra

Gebührenbeispiele 2013: Ein Ein-Personen-Haushalt mit Biotonne muss 92 Euro zahlen, von 2006 bis 2011 lagen die Gebühren stets über 100 Euro. Ohne Biotonne sind es 59 Euro (2006: 87 Euro, 2010: 74 Euro). Bei einem Vier-Personen-Haushalt mit Biotonne fallen 156 Euro an (2006: 188 Euro, 2010: 167 Euro. Ohne Biotonne sind es 99 Euro (2006: 143 Euro, 2011: 110 Euro). Gewerbetreibende zahlen mit Biotonne 115 Euro (2006: 138 Euro, 2010: 127 Euro) und ohne Biotonne 62 Euro (2006: 98 Euro, 2010: 74 Euro). Der blaue Müllsack kostet zwei Euro. Aufkommen: 24 400 Restmülltonnen gibt es im Kreis. Damit werden jährlich fast 8800 Tonnen Restmüll gesammelt. Hinzu kommen 11 520 Biomülltonnen, mit denen 4300 Tonnen eingesammelt werden, sowie 3400 Altpapiertonnen. Im Krteis werden jährlich 5000 Tonnen Altpapier gesammelt und davon 4150 Tonnen verkauft. mh

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