Musik Kinderlieder auf Eifeler Platt kommen gut an - Jetzt gibt es eine CD

Daun · Schon das 2017 erschienene Eifeler Kinderliederbuch ist in seiner Art einzigartig. Nun gibt es „De Hohner plecke de Bloome“ und elf weitere Mundarttitel auch auf CD, gesungen von Schulkindern aus der Vulkaneifel und von Sylvia Nels.

 Daniel Greco (vorne Mitte) zeigt die Eifeler-Kinderlieder-CD, an der unter anderem seine Birresborner Grundschule mitgewirkt hat.

Daniel Greco (vorne Mitte) zeigt die Eifeler-Kinderlieder-CD, an der unter anderem seine Birresborner Grundschule mitgewirkt hat.

Foto: Brigitte Bettscheider

Was das Anliegen des Eifeler Kinderliederbuchs „De Hohner plecke de Bloome“ ist – 2017 anlässlich des 40. Geburtstags der Musikschule Landkreis Vulkaneifel vom Eifelbildverlag herausgegeben (der Trierische Volksfreund berichtete) – und was anschließend zum Einspielen der CD führte, ist der rote Faden der Präsentation. „Unsere Mundart in Wort und Ton bewahren“, erklärt Tim Becker, Sammler von Eifeler Ausdrücken, Musikwissenschaftler und als Vorsitzender der Musikschule wesentlich an der Herausgabe von Buch und CD beteiligt.

Oder wie der 14 Jahre alte Moderator Johannes Neumann es auf den Punkt bringt: „Platt öss doch oos Mottersproch.“ Johannes ist Trompetenschüler von Michael Frangen, dem Leiter der Musikschule. Was ihn als Moderator für diese Veranstaltung qualifizierte? Er spricht zu Hause in Bodenbach am liebsten Platt (auch bei den Büttenreden zusammen mit seinem Vater Erwin Neumann).

   Bei aller Mundart im Mittelpunkt darf Tim Becker aber auch mal sagen, dass er „total happy“ ist, dass die CD fertig und so schön geworden ist. Auch räumt die Illustratorin Kattia Salas ein (sie hat schon in Costa Rica und Taiwan gelebt, bevor sie mit ihrer Familie nach Daun kam), dass sie noch nicht fertig sei mit dem Erlernen der deutschen Sprache – und erst recht nicht Eifeler Platt beherrsche.

Oder Sven Nieder, Inhaber des Eifelbildverlags, der doch lieber auf Hochdeutsch sagt, dass die Kinderbücher aus seinem Verlag seine Lieblinge sind und dass er der CD auch deshalb viel Erfolg wünscht, „damit ganz viele Menschen erfahren und hören, wie toll das Eifeler Platt ist.“

Die heimische Mundart verstehen – ja, meistens, sagt Michael Frangen, sprechen – eher nein, meint der Rheinländer. Da ist ihm Uli Nonn voraus; der Musiker und Musikpädagoge, der schon lange in Daun lebt und im Fall der CD für die klangliche Umsetzung der Liedtexte verantwortlich ist, antwortet auf die Fragen von Johannes Neumann in (fast) astreinem Dialekt.

  Allen voraus, was das Eifeler Platt, in Besonderem das Moselfränkische angeht, ist aber Sylvia Nels. Die Liedermacherin und Mundartsängerin aus Ingendorf (Eifelkreis Bitburg-Prüm) hat zum Buch und zur CD zwei  Lieder nach Texten des Eifeldichters Bernhard Lemling beigetragen: „Uhn et Usterhäaschen“ und „Nikläsche kimmt“. Diese singt sie nun live. Und schwärmt im Interview mit Johannes Neumann von dem großen Spielraum, den einem das Eifeler Platt bietet. „Man kann so wunderbar mit unserer Sprache spielen“, meint die 45-Jährige. Und weiß: „Es kommt gut an bei den Menschen.“

Tim Becker, Michael Frangen, Sylvia Nels, Sven Nieder, Uli Nonn, Kattia Salas – diese Erwachsenen sind also an der Herausgabe der CD beteiligt.

Was aber ihr Zustandekommen überhaupt erst möglich machte, war die Mitwirkung von mehr als 270 Kindern und Jugendlichen aus sechs Schulen des Landkreises Vulkaneifel.

 Platt schwätzen? Kein Problem für den Bodenbacher Johannes Neumann. Als Moderator interviewte der 14-Jährige bei der Präsentation der Eifeler-Kinderlieder-CD im Dauner Forum die beteiligten Erwachsenen, darunter die Illustratorin Kattia Salas.

Platt schwätzen? Kein Problem für den Bodenbacher Johannes Neumann. Als Moderator interviewte der 14-Jährige bei der Präsentation der Eifeler-Kinderlieder-CD im Dauner Forum die beteiligten Erwachsenen, darunter die Illustratorin Kattia Salas.

Foto: Brigitte Bettscheider

Und die sind nun (einschließlich ihrer Eltern und/oder Großeltern) bei der CD-Präsentation allesamt Ehrengäste.

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