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DAUN. (bb) Mitglieder des Chors "SaM" (Singen am Mittwoch) und des "Freundeskreises Ruanda im Kreis Daun" bereiten sich auf eine Reise in das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda vor. Demnächst gibt der Chor ein Benefizkonzert.

An die Stunde, in der ihr die Idee kam, mit ihrem Chor eine Konzert- und Begegnungsreise nach Ruanda zu unternehmen, erinnert sich Cherie Onnertz noch ganz genau. "Es war im Januar 2002, während ich meine Tochter in Ruanda besuchte. Sie machte damals im Koordinationsbüro von Rheinland-Pfalz in der Hauptstadt Kigali ein Praktikum", erzählt sie. Dabei sei ihr die Ordensfrau Marie-Grace begegnet. Mit ihr habe sie sich nur über die Musik verständigen können. Marie-Grace sang "Sifa sifunie", und Cherie Onnertz schrieb den Liedtext und die Noten auf. Heute gehört das Lied zum Repertoire von "SaM"."SaM", das bedeutet "Singen am Mittwoch". Cherie Onnertz hatte den gemischten Chor 1998 mit einem Dutzend Freunden gegründet. Heute singen dort 50 Frauen und Männer aus 19 Eifelorten. Den Namen hat die Gruppe vom Probentag im Bürgersaal des Dauner Stadtteils Neunkirchen abgeleitet. Zum Repertoire gehören klassische Stücke sowie Volks-, Friedens- und Poplieder auf Deutsch, Englisch und Französisch. Gesungen wird a capella oder mit Klavier-, Gitarren- und Akkordeonbegleitung. Oft wird das Publikum einbezogen.Proben für Benefizkonzert laufen

Seit Cherie Onnertz ihrem Chor von ihren Erlebnissen und Begegnungen in Ruanda erzählt hat, gibt es immer wieder Berührungspunkte zu dem Land in Zentralafrika: "SaM" trat 2002 im Ruanda-Zelt bei der Rheinland-Pfalz-Ausstellung und bei der Feier zum 20-jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Rheinland-Pfalz und Ruanda auf. Vor kurzem gastierte der Chor beim Ruanda-Tag in Landau, und auch für den Ruanda Tag 2006 in Kelberg ist "SaM" bereits gebucht. Außerdem sind die Chorleiterin sowie die Sängerin Rita Michels aus Darscheid Gründungsmitglieder des "Freundeskreises Ruanda im Kreis Daun" (der TV berichtete). 18 "SaM"-Mitglieder, zwei Ehepartner und fünf Mitglieder des Freundeskreises werden im Oktober das Partnerland für zwölf Tage besuchen und sich aktiv einbringen. "Es wird keine Konzert-Tournee im herkömmlichen Sinn", erläutert Cherie Onnertz. Vielmehr soll auf Schulhöfen, in Kliniken, in Werk- und Klassenräumen, auf der Straße und in Gottesdiensten gesungen werden. Natalie Vanneste, die Leiterin des Koordinationsbüros in Kigali, ist bei der Planung behilflich. In einem Brief an Cherie Onnertz gerät sie ins Schwärmen: "Es wird eine echt alternative Konzertreise in abgelegene Orte, in die kein Tourist kommt und die doch die schönsten Ecken Ruandas sind. Ich denke an die hinterste Ecke in Cangugu, ein wunderschön gelegener Distrikt mit unglaublich freundlichen, aber wahnsinnig armen Menschen. Oder ein gemeinsamer Auftritt mit einem einheimischen Chor im Jugendzentrum in Kigali." Für "SaM" stehen zurzeit allerdings noch die Proben für ein Benefizkonzert im Mittelpunkt. Es ist am Samstag, 9. Juli, im Forum Daun und steht - wie die Reise - unter dem Motto "Komera, Ruanda!". Komera ist ein häufig gehörter Gruß in Ruanda und bedeutet "Hab Mut!" Wer Projekte in Ruanda und damit das Anliegen des Chors unterstützen will, Fragen zum Konzert oder zu der Reise hat, wendet sich an Cherie Onnertz, Telefon 06592/980501, oder Rita Michels, Telefon 06592/4617.

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