Musiklehrer auf der Anklagebank im Dauner Amtsgericht

Daun. (as)Weil er seine Gitarrenschülerin wegen ihrer religiösen Überzeugung angefeindet, sie am Hals gepackt und geschüttelt haben soll, muss sich ein Musiklehrer vor dem Dauner Amtsgericht verantworten."Wenn ich dich jetzt umbringe, will Gott das dann auch?

" - mit dieser Frage soll ein Lehrer der Musikschule Landkreis Vulkaneifel seine Schülerin im November 2007 während einer Unterrichtsstunde am Hals gepackt und geschüttelt haben. Das behauptet zumindest die damals 14-jährige Gitarrenschülerin. Das Mädchen wirft dem Angeklagten vor, er habe sie von ihrem katholischen Glauben abbringen wollen. Als sie ihm erzählte, sie wolle Pastoralreferentin werden, habe er ihr diesen Berufswunsch ausreden wollen. Der Konflikt mit den beiden soll dann mit dem körperlichen Angriff geendet haben. Der Angeklagte bestreitet jedoch die Anschuldigung.

Er machte vor Richter Hans Schrot deutlich, dass ihn die Vorwürfe seiner ehemaligen Schülerin in existenzielle Nöte gebracht haben: Er wurde von der Musikschule entlassen, lebte von Hartz IV und musste sich psychologisch behandeln lassen.

Im Vorfeld der Verhandlung hatte es bereits ein Verfahren vor dem Arbeitsgericht gegeben, bei dem die Kündigung als rechtens erklärt wurde.

Vor dem Dauner Amtsgericht räumte die ehemalige Schülerin nun gestern ein: "Er hat mir nicht wehgetan. Aber ich habe mich nicht wohlgefühlt."

Die Verhandlung wird Ende Oktober fortgesetzt.