Nach 600 000 Kilometern ist Schluss

Daun-Neunkirchen · Zwei Landräte und jedes Jahr 40 000 Kilometer: Josef Hendges (65) aus Daun-Neunkirchen hat in den vergangenen 15 Jahren die beiden Landräte Heinz Onnertz und Heinz-Peter Thiel chauffiert - insgesamt 600 000 Kilometer. Jetzt ist er in den Ruhestand verabschiedet worden, in dem er sich lieber aufs Motorrad setzt - sein größtes Hobby.

 Letzte Dienstfahrt für Josef Hendges (links): Als er an seinem letzten Arbeitstag nach 15 Jahren als Landratfahrer an der Kreisverwaltung in Daun vorfährt, wird er von Landrat Heinz-Peter Thiel (rechts) und Büroleiter Heinz-Peter Hoffmann empfangen. Eine freudige Überraschung. Foto: Kreisverwaltung

Letzte Dienstfahrt für Josef Hendges (links): Als er an seinem letzten Arbeitstag nach 15 Jahren als Landratfahrer an der Kreisverwaltung in Daun vorfährt, wird er von Landrat Heinz-Peter Thiel (rechts) und Büroleiter Heinz-Peter Hoffmann empfangen. Eine freudige Überraschung. Foto: Kreisverwaltung

Daun-Neunkirchen. "Nein, in einen Unfall bin ich als Landratsfahrer nie verwickelt worden, zum Glück", sagt Josef Hendges aus Daun-Neunkirchen, der nun nach etwas mehr als 15 Jahren in den Ruhestand verabschiedet worden ist.
Und sein letzter Arbeitstag war einer der schönsten. Nicht, weil er des Jobs überdrüssig war - "ich bin immer sehr gerne gefahren, und fahre auch heute noch gerne" -, sondern weil eine Überraschung auf ihn wartete. "Ich wollte morgens zum Dienst, doch meine Frau hat sich sehr viel Zeit gelassen. Ich dachte schon, was ist denn mit der los? Dann sagt sie zu mir: Jetzt können wir los. Und da stand auch schon mein Nachfolger Manfred Reicherz mit dem Landratswagen vor der Tür, um mich abzuholen. Die letzte Fahrt wollte ich mir dann aber doch nicht nehmen lassen und habe mich selbst hinters Steuer gesetzt. Vor der Kreisverwaltung haben mich dann Landrat Heinz-Peter Thiel und Büroleiter Heinz-Peter Hoffmann empfangen. Das war eine wirklich schöne Geste, an die ich mich gerne erinnere", erzählt der Pensionär.
Auch in seiner Freizeit setzt er sich trotz der vielen gefahrenen Kilometer noch gerne ans Steuer. "Meine Frau könnte auch gerne fahren, aber sie setzt sich schon automatisch auf den Beifahrersitz", sagt er.
Anweisungen vom Platz hinten rechts höre er nun aber immer noch. "Von meinen Enkeln, schließlich habe ich acht davon. Langweilig wird mir also so schnell nicht", sagt Hendges. Denn schließlich gibt es auch zuhause genug zu tun, und in der Garage steht neben seinem Cabrio ja auch noch sein Motorrad. "Damit fahre ich, wann immer es geht, denn das ist mein größtes Hobby", berichtet der 65-Jährige.
Aufs Navi, das er für eine tolle Erfindung hält, verlässt er sich trotzdem weiterhin nicht blind. "Ich habe mir schon immer vor jeder Fahrt die Strecke auf der Karte oder im Internet angesehen und eingeprägt. Man weiß ja nie", sagt Hendges. Und während er durch die Eifel, die er sehr gut kennt und liebt, ohnehin lieber langsam fährt, "um die herrliche Landschaft zu genießen", drückt er auf der Autobahn auch schon mal gerne aufs Gaspedal.
Freie Fahrt voraus


"Aber nur, wenn die Bahn frei ist", sagt der Neunkirchener, der seinen beruflichen Werdegang 1964 mit einer Ausbildung zum Kfz-Mechaniker begann. Mit Unterbrechung durch seine Wehrdienstzeit übte er diese Tätigkeit bis 1985 in verschiedenen Firmen und Autohäusern aus. Im Anschluss daran war er weitere Jahre LKW-Fahrer und Hausmeister in der Privatwirtschaft. Ende 1999 begann er schließlich seinen Dienst bei der Kreisverwaltung Vulkaneifel, wo er als Hausmeister und Landratsfahrer tätig war. Daneben gehörten die Waffenkontrolle sowie die Zwangsentstempelung von Fahrzeugen zu seiner Arbeit.
Bei der Verabschiedung bedankten sich Landrat Heinz-Peter Thiel, Büroleiter Heinz-Peter Hoffmann sowie Marcel Krämer vom Personalrat für die geleistete Arbeit und Zuverlässigkeit. Sie wünschten ihm alles Gute, vor allen Dingen Gesundheit und viel Freude im kommenden Lebensabschnitt.

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