Infrastruktur Die Post geht in der neuen Filiale nicht ab

Kelberg · Nachdem Kelberg sieben Wochen lang ohne Postfiliale war, eröffnet die Post an diesem Mittwoch, 18. August, eine  Interimsfiliale unter gleicher Anschrift. Doch die macht nicht alle Kunden froh.

 Diese Postfiliale Kelberg soll wohl nur eine Zwischenlösung sein.

Diese Postfiliale Kelberg soll wohl nur eine Zwischenlösung sein.

Foto: Tv/Brigitte Bettscheider

Immerhin sei es ein kleiner Lichtblick nach den sieben Wochen, in denen die Kelberger zur Abgabe eines Päckchens oder zum Kauf von Briefmarken nach Uersfeld, Adenau oder Daun fahren oder den Postboten abpassen mussten, meint Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas. Aber zufrieden sei er mit der Einrichtung einer Interimsfiliale (siehe Extra) keinesfalls. Daraus macht er keinen Hehl und spricht deutliche Worte: „Das kann und darf die Deutsche Post sich nicht erlauben.“ Gemeint sind die verkürzten Öffnungszeiten, nämlich montags bis samstags jeweils nur von zehn bis 13 Uhr – „also weniger als die Hälfte wie bisher und zudem ungünstig für Berufstätige“, sagt Jonas.

Auch sei der Andrang auf dem Gelände der Dauner Straße 31 während der knappen Öffnungszeiten vorprogrammiert; befindet sich doch die Filiale am selben Standort mit Tankstelle, Waschanlage und Autowerkstatt.

Gemeinsam mit dem Ortsbürgermeister hatte sich auch Bürgermeister Johannes Saxler (Verbandsgemeinde Kelberg) um eine bürgerfreundliche Lösung bemüht, nachdem bekannt geworden war, dass die bisherige Inhaberin der Postfiliale in den Räumlichkeiten der Star-Tankstelle zum 30. Juni gekündigt hatte.

„Leider verliefen die Gespräche mit Kelberger Geschäftsinhabern erfolglos“, wie Saxler auf Anfrage des TV einräumt. Die Bedingungen seien uninteressant und unattraktiv, meint er – besonders auch deshalb, weil die Postbank sich zurückgezogen habe und auch in Zukunft nicht mehr in Kelberg ansässig sein werde. Aufgrund der Einwohnerzahl von Kelberg und dem unmittelbaren Einzugsgebiet sei die Deutsche Post rechtlich verpflichtet, eine Postfiliale vorzuhalten, erklärt der Bürgermeister. Mit der Interimsfiliale sei auch er nur „eingeschränkt glücklich“. Währenddessen hält sich offenbar im Ort hartnäckig die Meinung, dass im „neuen Edeka“ eine „richtige“ Postfiliale entsteht. Hintergrund ist, dass der Edekamarkt Borsch bis zum Ende des Jahres im großen Stil um- und angebaut wird.

Doch während Jessica Balleer von der Pressestelle Mitte der Deutschen Post dem TV auf Anfrage mitteilt, dass Verhandlungen geführt werden – „weil auch für uns Interimslösungen möglichst nur von kurzer Dauer sein sollen“, kommt aus dem Edekamarkt eine klare Antwort. „Definitiv nicht bei uns“, sagt der stellvertretende Marktleiter Rainer Borsch zu den Gerüchten um die Ansiedlung einer Postfiliale.

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