IHK vor Ort Nachfolger dringend gesucht: So gelingt die Übergabe

DAUN · (ako). Wer in ein inhabergeführtes Geschäft geht oder einen der regionalen Handwerksbetriebe beauftragt, hat es zumeist mit Menschen im besten Alter zu tun. Chefinnen und Chefs sind nicht selten „Ü 50“. Das ist kein Nachteil, sondern mit ihrer Erfahrung und ihren Kundenbeziehungen sind sie das Herz einer wirtschaftlich lebendigen Stadt.

Aber: Was ist in wenigen Jahren, wenn diese Leistungsträger in Rente gehen?

„Nach aktuellen Prognosen sind in den nächsten drei bis vier Jahren in der Region Trier rund 1800 Betriebe betroffen, die einen Nachfolger brauchen“, sagt Raimund Fisch, bei der IHK Trier. „An jedem dieser Unternehmen wiederum hängen Arbeitsplätze. Allein in unserem Bereich dürfte für 20♦000 Beschäftigte künftig ausschlag gebend sein, ob eine tragfähige Nachfolgeregelung gefunden wird.“

Wolfgang von Wendt, Geschäftsführer des Gewerbevereins Daun, geht von etwa 15 bis 20 Mitgliedern aus, die in den kommenden fünf Jahren einen Nachfolger suchen. Zu ihnen gehören auch Optik Mayer und Uhren Mayer. Stefanie Mayer-Augarde, GVV-Vorsitzende und Inhaberin des Uhren- und Schmuckgeschäftes, sagt: „Für uns sind die Übergaben an die nächste Generation natürlich auch selbst ein wichtiges Thema. Für den Bereich Optik wurde bereits ein Nachfolger gefunden, der Sohn.“ Die beiden Geschäfte feiern in wenigen Jahren 100-jähriges Jubiläum.

In der Reihe „IHK vor Ort“ spricht Raimund Fisch auf Einladung des GVV am 12. Februar im Forum Daun zum Thema „Unternehmensnachfolge rechtzeitig im Blick“. Eingeladen sind alle Mitglieder, Firmeninhaber und alle, die mit dem Gedanken spielen, ein Geschäft oder einen Betrieb zu übernehmen.

Die Teilnehmer erwartet in der Reihe „IHK vor Ort“ profundes Wissen, wie man eine geeignete Person für die Unternehmensnachfolge findet oder welche Kriterien wichtig für den Erfolg einer Übernahme sind. Es geht auch darum, welche Fehler man auf diesem Weg tunlichst vermeiden sollte.

„Ich stelle einen regelrechten Nachfolgefahrplan vor, an dem man sich orientieren kann“, so Fisch. Er plädiert darüber hinaus für einen „Notfallkoffer“ in Sachen Nachfolge. „Man hat es nicht immer in der Hand, ob das Leben einem genug Zeit für die geplante Übergangsphase gibt.“ Beispiele dafür, dass Krankheiten, Unfälle oder Todesfälle viel schnellere Übernahmen erforderten, gibt es auch in der Vulkaneifel etliche. Umso wichtiger, vorsorglich einen Plan B zu haben.

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