Nachwuchs stimmt die Kleinunternehmer optimistisch

OBEREHE-STROHEICH. (gs) Täglich eine neue Herausforderung, die aber auch zusammenschweißt: Bei van Püttens, die eine Baumschule als kleines Familienunternehmen betreiben, gehen Arbeit und Familienleben ineinander über.

Besonders in dieser Woche heißt es für Alina, Marcel, Margit und Gerd van Pütten: "Ran an die Kartoffeln!" Aber: Nicht nur Kartoffelgerichte stehen am Tag der offenen Tür zum zehnjährigen Bestehen der Baumschule am kommenden Samstag (9 Uhr bis 17 Uhr) hoch im Kurs. Es müssen für einen solchen "Gästetag" auch noch etliche Arbeiten erledigt werden. Das großräumige Gewächshaus, wo vor kurzem erst die Gemüseernte beendet wurde, wird in einen gemütlichen Treffpunkt umgewandelt. Der Verkaufsraum wird dekoriert und auf "Herbst umgestellt". Und da packen alle mit an - auch die Kinder: Marcel (zwölf) und Alina (neun). Seit 1986 wohnt Familie van Pütten in Stroheich. Als Zugezogene seien sie herzlich in die Dorfgemeinschaft aufgenommen worden, sagt das Ehepaar Gerd und Margit. Bei Familie van Pütten gehen Geschäft, Haushalt und Privatleben ineinander über. Ob am Küchenherd im alten Bauernhaus in der Dorfstraße oder im "zweiten Zuhause", der Baumschule am Ortsrand - jeder hilft mit, wo er kann. Das freut besonders die Eltern: "Die Kinder machen mit. Sie halten sich gerne in der Baumschule auf und auch ihre Freunde zieht es immer wieder hierher." Gummistiefel, Regenjacke und alte Jeans gehören dann wie selbstverständlich zum "Outfit". Alina: Kastanie ist mein Lieblingsbaum

Marcel hat schon ein Faible für Gartengestaltung entwickelt, während bei der Alina offensichtlich die Liebe zum Gärtnerhandwerk wächst. Fröhlich sagt sie: "Ich mag alle Pflanzen, und mein Lieblingsbaum ist der Kastanienbaum." Auch wenn die ganze Familie im Geschäft mithilft, sei es vom Arbeitsaufwand her manchmal nicht einfach, sagt die Mutter. Denn auch am Wochenende muss die Baumschule "besucht" werden. Schließlich brauchen die Pflanzen auch sonntags Wasser. Wie schafft es Margit van Pütten, Haushalt, Geschäft, Familienarbeit, den Austausch mit Freunden, das Engagement als Gemeinderatsmitglied sowie Hobbys und persönliche Freiräume unter einen Hut zu bekommen? Spontane Antwort der Familien- und Geschäftsfrau: "Reine Einteilungssache." An einem Bestandteil im Familien- und Arbeitsleben besonders fest: dem gemeinsamen Mittagessen. "Das ist sehr wichtig für unser Familienleben", sagt Margit van Pütten und verhehlt auch nicht, dass ihr das Unternehmen ans Herz gewachsen sei. Zur Zeit gehören vier fest angestellte Mitarbeiter zur Belegschaft - und somit schon fast zur Familie. Auch der 44-jährige Gärtner Gerd van Pütten macht aus seiner beruflichen Leidenschaft kein Geheimnis. Besonders an junge Familien richtet sich einen "Herzens-Rat" zur Gartenplanung: "Am besten ist es, zuerst einmal etwas Obst anbauen. Denn den Kindern kann man nichts Besseres geben, als Obst aus eigenem biologischen Anbau", sagt der Gärtner, der sich in der heimischen Freiwilligen Feuerwehr engagiert. Der Wasserschlauch spielt auch im Hauptberuf und in der ganzen Familie, eine große Rolle. "Im Sommer ist bei uns praktisch eine Person den ganzen Tag mit Gießen beschäftigt", so Gerd van Pütten. Die Zukunftsaussichten des Familienunternehmens schätzt Ehepaar van Pütten - besonders mit stolzem Blick auf den "Familien-Nachwuchs" - optimistisch ein.

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