Nah ist nicht nah genug

Dreis-Brück · Die Eröffnung der neuen Anschlussstelle der A 1 am Radersberg hat in Brück Folgen gehabt. Einigen Autofahrern und besonders Paketfahrern und LKW war die Nähe zur Autobahn noch nicht nah genug und so nutzten sie einen Wirtschaftsweg als Autobahnzubringer, was die Gemeinde aber jetzt gestoppt hat.

 Halt – hier kommt keiner mehr durch! Ortsbürgermeister Michael Jax hat den Verkehr auf dem Wirtschaftsweg unterbunden. TV-Foto: Helmut Gassen

Halt – hier kommt keiner mehr durch! Ortsbürgermeister Michael Jax hat den Verkehr auf dem Wirtschaftsweg unterbunden. TV-Foto: Helmut Gassen

Dreis-Brück. Bisher wurde der Wirtschaftsweg entlang des Friedhofes von Brück zum Radersberg zumeist nur von Brücker Bürgern benutzt, die am Gewerbegebiet Radersberg arbeiteten oder ihn wirklich als Wirtschaftsweg zu ihren Wiesen nutzten.
Das änderte sich abrupt mit der Eröffnung der Autobahnanschlussstelle Kelberg am 31. Mai. "Die Anwohner haben uns auf das Problem hingewiesen. Eine Anwohnerin hat mir erzählt, dass zwischen acht und halb neun 25 Fahrzeuge den Wirtschaftsweg herauf zur Kreisstraße gefahren sind. Mir selbst ist es auch schon passiert, dass ich auf dem Weg überholt wurde", erzählt Ortsbürgermeister Michael Jax.
Anstatt die Kreisstraße von Brück herauf zur Anschlussstelle der A 1 zu benutzen, folgten Brummifahrer und besonders Paketfahrer ihrem Navigationssystem, das sie auf dem kürzesten Weg zur A 1 lotste - und das war nun mal über den Wirtschaftsweg.
"Hier sind LKW mit Aufliegern und jede Menge dieser Expressfahrer entlanggefahren. Ich sehe nicht ein, dass wir uns jetzt hier den Weg kaputt fahren lassen", sagt Bürgermeister Jax und wurde aktiv.
Am Ortsende wurde auf dem Wirtschaftsweg ein Schild "Sackgasse" aufgehängt und die Ausfahrt des Weges auf die Kreisstraße neben dem Radersberg mit schweren Steinen und Barken zugestellt. Der Weg teilt sich kurz vor der Einmündung zur Kreisstraße noch, deshalb mussten hier beide Wege gesperrt werden.
Die Paketfahrer suchten sich allerdings wieder einen neuen Weg. Michael Jax: "Die Boten sind sogar um die Sperren über die Wiese herum gefahren, deshalb haben wir auch dorthin noch einen Baumstamm gelegt, um das zu verhindern." Der Dreis-Brücker Bürgermeister kann das Verhalten der Auto- und LKW-Fahrer nicht verstehen. "Die Fahrt auf dem Weg spart vielleicht einen Kilometer, aber man kann auf der ,normalen\' Kreisstraße viel schneller fahren", wundert er sich.
Ob die Sperren ein Dauerzustand bleiben, ist noch nicht klar. "Wir schauen mal, wie das jetzt funktioniert und ob wir die Sperren vielleicht später noch mal entfernen können. Wenn nicht, bleiben sie", sagt Jax.

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