"Den Hillesheimer Karneval zu präsentieren, ist für mich nicht Pillepalle", sagt Wolf. Weber und Wolf wollen "das Prinzenpaar nicht spielen", sondern gut vorbereitet und organisiert Freude verbreiten. "Klar, dass wir uns dabei oft selbst auf die Schippe nehmen", verspricht der Narrenregent in spe. Für ihn sei Karneval das I-Tüpfelchen auf den Spaß im ganzen Jahr. Trotzdem hat er sich viel Zeit für die Zusage gelassen: "Seit neun Monaten bearbeitet mich mein Nachbar, der 2000er HKV-Prinz Stefan Hoffmann. Aber erst nachdem uns die Unterstützung der Belegschaft und der Nachbarschaft sicher waren, haben wir ja gesagt." Der 46-jährige Unternehmer gesteht: "Je intensiver wir uns mit der Sache auseinander gesetzt haben, desto mehr sind wir auf den Geschmack gekommen." Lange bevor er die Belegschaft in die Prinzenfrage eingeweiht hat, begannen schon die Karnevalsplanungen im Higis. Mittlerweile tagt immer wieder das 36-köpfige Karnevalskomitee. Fest steht schon, dass außer dem Prinzenwagen noch weitere zwei bis drei Wagen gebaut werden. Auch haben sich schon einige Fußgruppen gemeldet. Themen verraten die WKV-Jecken nicht. Nur so viel: Der Betriebskindergarten "Rennstall" will seinem Namen alle Ehre machen.Am Motto wird noch gearbeitet

Auch an dem Prinzenmotto wird noch gearbeitet. "Irgendwas in der Richtung ,Mihr dohn jett'", meint Wolf. Dialekt will er allerdings bei seinen Reden nicht sprechen, weil er als gebürtiger Brandenburger auch nach 30 Jahren im Rheinland das Platt nicht beherrscht. Nur versteht. Auf seine Bühnenerfahrung angesprochen, reagiert er lachend: "Ich habe in der Jugend viel Theater gespielt, bin absolut ein Bauchmensch und verlasse mich auf meine spontanen Einfälle." Um eine gute Figur im Prinzenkostüm zu machen, tritt er seit Wochen kürzer. Seine Partnerin macht sich um die Kleiderfrage keine Sorgen. Sie sagt: "Ich mag besonders gerne den Straßenkarneval, und bei den Umzügen geht es um den Spaß in der Gruppe und nicht um ausgefallene Kostüme." Mal als Clown, mal als Schmetterling verkleidet zog sie durch die Straßen ihrer vorherigen Wahlheimat im Rheinland. Erst seit einem Jahr lebt das fünfköpfige Team Wolf/Weber in Hillesheim. Auch die beiden Töchter Joline (3) und Aleen (6) werden bei den Umzügen mit von der Partie sein. Wolfs älteste Tochter, die 20-jährige Jessica, wird während der Karnevalsveranstaltungen auf die Kleinen aufpassen. Die HKV-Regenten wollen sich auf jeden Fall auch im Wiesbaumer Karneval zeigen. Wolf sagt: "Wir nehmen mit der ganzen Schar an der Jubiläumssitzung des Wiesbaum-Mirbacher Karnevalsvereins und dem Umzug an Karnevalssonntag teil." Organisationstalent Wolf überlässt nichts dem Zufall. Für den Fahrdienst der Garde werden zwei WKV-Busse eingesetzt. Zudem hat es bereits eine "Kennenlernparty" für den Elferrat, die Garden sowie die Fanfaren direkt zum Jahresbeginn gegeben. Seine Prinzenrede schreibt WKV-Angestellter Arno Breker. Der Adjutant lebt seit 20 Jahren in der Eifel und ist an der Oberen Kyll als Gastronom bestens bekannt. Tatkräftiges Engagement für den Hillesheimer Karneval kommt auch noch von anderer Seite aus dem Higis-Center. Team B-Quadrat-Chef Kai Bohn wird HKV-Sitzungspräsident, Thomas Welling, Inhaber einer Computerfirma, beteiligt sich am Wagenbau. Bis zur Proklamation am kommenden Sonntag um 11.11 Uhr im Augustiner-Kloster hat also nicht nur das Duo Wolf/Weber alle Hände voll zu tun. Im WKV-Callcenter laufen die Drähte zu Gunsten der HKV-Jecken heiß, bis es denn endlich heißt: "Dreimohl Helleshemm Alaaf."