Natürlich Hand in Hand

DAUN/GEROLSTEIN/HILLESHEIM/MANDERSCHEID. Nach langen Jahren wird die Idee endlich in die Tat umgesetzt: Anfang 2006 soll der "Naturpark Vulkaneifel" ganz offiziell aus der Taufe gehoben werden. Das Gebiet soll neben dem Kreis Daun auch Teile benachbarter Verbandsgemeinden umfassen.

Die Idee, einen Naturpark einzurichten, gibt es schon fast zehn Jahre, und viele haben sich schon an der Realisierung versucht. Von der Gruppe, die erstmals dieses Anliegen verfolgte, sind Gerd Ostermann, Sepp Wagner und Astrid Schmitt am Ball geblieben. Auch sie werden aufgeatmet haben, dass nun endlich die letzten Hürden übersprungen worden sind und die Naturpark-Idee ihrer Gruppe endlich verwirklicht wird. "Die Gesetzes- und die Stimmungslage haben sich so verändert, dass es gelungen ist, die Idee in die Tat umzusetzen", sagt Landrat Heinz Onnertz. Er und Werner Klöckner, Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Daun, sind nun optimistisch, dass der Naturpark Anfang des Jahres 2006 "in Betrieb" geht - nachdem noch strittige Fragen geklärt sind. Der Start ist mit Bedacht gewählt, denn 2006 ist zum "Jahr der Naturparke" deklariert worden. "Natur und Geologie sind in der Eifel nicht zu trennen"

Klar ist inzwischen die Trägerschaft: Während 85 Prozent der deutschen Naturparke in Trägerschaft eines Vereins sind, kommt der Naturpark Vulkaneifel unter das Dach der bereits bestehenden Natur- und Geopark GmbH. Gesellschafter sind die Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises und die Verbandsgemeinden, deren Gebiet (ganz oder Teile) im Naturpark liegen. Das rheinland-pfälzische Umweltministerium, das lange Bedenken gegen diese Konstellation hatte und stattdessen einen Verein als Träger favorisiert hatte, hat nun die GmbH-Lösung akzeptiert. "Diese Form der Trägerschaft ist etwas ganz Neues für Rheinland-Pfalz", sagt Klöckner. "Natur und Geologie sind in der Eifel nicht voneinander zu trennen, deshalb macht es Sinn, beide Bereiche zusammen zu führen", sagen Landrat und Bürgermeister einstimmig. Daneben ist vorgesehen, einen Förderverein "Naturpark Vulkaneifel" zu gründen, um laut Klöckner eine "Einbindung von Verbänden, Unternehmen, Privatleuten, aber besonders auch der Ortsgemeinden zu gewährleisten." Der Dauner Verwaltungschef hatte die Aufgabe übernommen, mit dem Umweltministerium die für die Gründung des Naturparks notwendige Rechtsverordnung abzustimmen. Mehr als ein Jahr dauerten die Verhandlungen. Mit dem Erreichten sind Landrat Onnertz und VG-Chef Klöckner zufrieden. Für besonders wichtig halten beide, dass es durch den Naturpark nicht noch weitere Restriktionen - beispielsweise für Landwirte - geben wird, sondern eher das Gegenteil angestrebt ist. "Schutz durch Nutz" heißt das Motto, das den Charakter des künftigen Naturparks beschreibt. "Ergebnis der Verhandlungen ist eine liberale Verordnung, die die regionale Entwicklung, sei es im Tourismus oder in der Land- und Forstwirtschaft, nicht hemmt, sondern fördert", sagt Klöckner. Onnertz ergänzt: "Viele Dinge werden nicht von oben aufgestülpt, sondern können in eigener Verantwortung des Naturparks geregelt werden." Der Naturpark Vulkaneifel soll den Kreis Daun (mit Ausnahme der Gebiete der VG Obere Kyll, die zum Naturpark Hohes Venn-Eifel gehören) umfassen und zudem die komplette VG Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich). "Eingeladen" sind auch die Verbandsgemeinden Ulmen und Adenau. Während in Ulmen noch über einen Beitritt diskutiert wird, steht in Adenau wohl bereits fest, dass die Verbandsgemeinde mit ihren Eifelbereichen nicht mitmachen wird. In der VG Kelberg, die bislang nicht Mitglied der Natur- und Geopark GmbH ist, steht das Thema auf der Tagesordnung der nächsten VG-Ratssitzung.

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