Naturkundemuseum bleibt Baustelle

Gerolstein · In und um das Gerolsteiner Naturkundemuseum wird weiter gebaut - für rund 100 000 Euro. Während von einer Generalsanierung des neueren Trakts abgesehen wird, wird unter anderem der Innenhof auf Vordermann gebracht und an der Rückseite des historischen Gebäudes ein Fluchtweg samt Treppenaufgang geschaffen.

 Die Sanierung geht weiter: Aus Brandschutzgründen wird vom Hinterausgang des Naturkundemuseums in Gerolstein ein Treppenaufgang zur oberen Ebene gebaut. TV-Foto: Juliane Renk

Die Sanierung geht weiter: Aus Brandschutzgründen wird vom Hinterausgang des Naturkundemuseums in Gerolstein ein Treppenaufgang zur oberen Ebene gebaut. TV-Foto: Juliane Renk

 Die marode, zugewachsene Steintreppe wird durch eine Metallkonstruktion ersetzt. TV-Foto: Juliane Renk

Die marode, zugewachsene Steintreppe wird durch eine Metallkonstruktion ersetzt. TV-Foto: Juliane Renk

Gerolstein. Seit mehreren Wochen beschäftigt den Gerolsteiner Bauausschuss der Treppenaufgang, der das Naturkundemuseum mit dem historischen Wasserturm verbinden soll. Aus Brandschutzgründen muss die Möglichkeit gegeben sein, vom Notausgang des Museums über eine Treppe nach draußen zu gelangen. Statt einer großen Lösung, die eine direkte Anbindung zum Wasserturm vorgesehen hätte, gibt es jetzt aus Kostengründen die kleine.
Sie besteht darin, dass lediglich eine Fluchttreppe aus Metall vom Notausgang des historischen Gebäudes zur höher liegenden Bergstraße führt. In der befindet sich ebenfalls der sanierte, historische Wasserturm. Nur etwa rund 50 Meter versetzt.
Während die kleine Lösung mit rund 10 000 Euro zu Buche schlägt, wäre die direkte Verbindung zwischen Museum und Wasserturm deutlich teurer geworden. Von fünf angefragten Firmen machten drei der Stadt ein Angebot. Das günstigste lag bei rund 87 000 Euro. Dabei wäre eine Steintreppe gebaut worden, die die bereits in den Hang gehauenen Stufen mitnutzt und direkt zum Plateau des Wasserturms geführt hätte.

Klar hingegen war für den Bauausschuss, dass die neue Brandschutztreppe direkt nach oben führen soll, damit sie hinter dem Gebäude verborgen bleibt.
Ebenfalls renoviert wird der Innenbereich zwischen Museum und nachträglich gebautem Verwaltungstrakt - dort, wo unlängst der marode Zwischentrakt abgerissen worden war. Den Auftrag hat die Firma Lames aus Gerolstein-Roth erhalten, die mit ihrem Angebot über 58 000 Euro günstige Bieterin war. Sie wird brüchige Bodenbereiche reparieren und an den entsprechenden Stellen neue Basaltplatten einsetzen. Zudem legt sie seitlich zwei Blumenbeete an. Weitere 10 000 Euro kostet das Geländer für die Terrasse.
Bei der Sanierung des ehemaligen Verwaltungstrakts wird ebenfalls keine große Lösung angestrebt. Für rund 40 000 Euro werden neue Fenster, Garagentore und eine neue Eingangstür eingebaut. Um weitere Energie zu sparen, erhält die Heizung eine neue Steuerung, mit der sie effizienter bedient werden kann. Zudem wird die Kellerdecke für rund 6000 Euro mit Styropor gedämmt.
Gerolsteins Bauamtsleiter Klaus Jansen erläutert dazu: "Wir haben mit einem Fachplaner über eine energetische Generalsanierung des Gebäudes gesprochen. Aber die rechnet sich absolut nicht, da das Haus nur stundenweise genutzt wird." Mit dem Einbau der neuen Fenster soll laut Jansen "umgehend" begonnen werden.
Bereits im vergangenen Jahr wurden das Dach des Naturkundemuseums erneuert, neue Fenster eingesetzt sowie die Fassade neu verputzt und gestrichen - für rund 250 000 Euro. Davon hat das Land 143 000 Euro übernommen, der Rest ging zulasten der Stadt. Anfang dieses Jahres wurde dann der Zwischentrakt für rund 24 000 Euro abgerissen. Das sowie die nun anstehenden Arbeiten sind nur möglich, weil die Sanierung des dahinter liegenden, historischen Wasserturms deutlich günstiger wurde als veranschlagt. Laut Gerolsteins Bauamtsleiter Klaus Jansen wurden so 210 000 Euro eingespart, weil auf die Entkernung des gesamten Turms verzichtet wurde. Denkmalpflege und Land als Geldgeber haben erlaubt, dass das nicht verwendete Geld für die weitere Sanierung des Komplexes Naturkundemuseum verwendet werden könne. Dennoch wird die Stadt nicht alles davon ausgeben, da sie immer auch einen Eigenanteil tragen muss. mh

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