Naturschützer wollen sich nicht vor den Karren spannen lassen

Daun/Gerolstein · Die Dauner Gruppe des Naturschutzbunds Deutschland (Nabu) distanziert sich von der Imagebroschüre der Natursteinindustrie. Darin wird laut Nabu "nur die halbe Wahrheit" gesagt.

Daun/Gerolstein. Die von der Initiative Natursteine Vulkaneifel (INV) an alle Haushalte im Landkreis verteilte Broschüre "Informationen aus dem Steinbruch" vermittelt nach Ansicht der Nabu-Gruppe Daun falsche Eindrücke. Nabu-Sprecher Hans-Peter Felten sagt: "Die Broschüre zeigt nur die Schokoladenseiten des Gesteinsabbaus auf, verliert aber kein Wort über ,versehentliches\' Wegsprengen eines Teils eines Naturdenkmals, unzulässige Sandentnahme, Probleme mit eingebrachten Fremdmaterialien, Gerichtsprozesse oder Zerstörung des Landschaftsbildes. In vielen Gruben wächst zudem schon Gras über einiges, was dort vermutlich nicht hineingehört."
Zudem wird die Aussage kritisiert, dass die Ausweisung von Vorranggebieten, wie vom Landesamt für Geologie und Bergbau geplant, nicht zwangsläufig zu Abbau führe. Im Landkreis Vulkaneifel sind laut Felten bisher alle ausgewiesenen Vorranggebiete genutzt worden.
Auch sei der Nabu nicht "Kronzeuge des Gesteinsabbaus". Es gebe zwar eine Erklärung vom Nabu und dem Dachverband der Gesteinsabbauer über eine künftige Zusammenarbeit. Dazu gehöre das Bemühen, den Abbau von Basalt und Lava umwelt- und ressourcenschonend und sozialverträglich zu gestalten.
Felten sagt: "Genau diesen Zielsetzungen entspricht die vom Landesamt für Geologie und Bergbau vorgelegte Planung jedoch in keiner Weise." red

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