Naturschutzwarte unterwegs

Mehr als 50 Naturschutzwarte aus den Ortsgruppen des Eifelvereins haben in Kelberg an einer Fachtagung mit dem Thema "Naturerlebnis und Umweltbildung in der Vulkaneifel" teilgenommen. Im Mittelpunkt standen die Geschichtsstraße in der Verbandsgemeinde (VG) Kelberg und das Naturerlebniszentrum Darscheid.

 Ausgangspunkt der Wanderung der Naturschutzwarte des Eifelvereins auf der Geschichtsstraße und eine ihrer Stationen: das Alte Pfarrhaus St. Josef in Kelberg. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Ausgangspunkt der Wanderung der Naturschutzwarte des Eifelvereins auf der Geschichtsstraße und eine ihrer Stationen: das Alte Pfarrhaus St. Josef in Kelberg. TV-Foto: Brigitte Bettscheider

Kelberg/Darscheid. (BB) "Keine Folgekosten, keine Sachbeschädigung, viel überregionale Aufmerksamkeit und eine hohe Identifizierung der Menschen aus den anliegenden Orten: Das ist das Schöne an der Geschichtsstraße", sagte Klaus-Dieter Kleefeld (Köln), der gemeinsam mit seinem Geografen-Kollegen Peter Burggraaff (Kelberg-Zermüllen) das Projekt in den 1990er Jahren konzipiert und seit der Eröffnung im Jahr 2001 mehrfach erweitert hat (der TV berichtete). Nun präsentierte Kleefeld es den Naturschutzwarten des Eifelvereins.

"Die Stationen beziehen immer auch die Menschen ein, die an den jeweiligen geschichts-trächtigen Orten gelebt und gearbeitet haben", erläuterte er. Durch Illustrationen werde lebendig, was schon lange gar nicht mehr zu sehen sei. "Und unterwegs haben Sie immer wieder freie Sicht auf die Landschaft der Eifel", nannte er als einen weiteren Vorzug der insgesamt über 50 Kilometer umfassenden Wanderroute. Der Vorschlag für zwei weitere Teile sei bereits gemacht, berichtete Klaus-Dieter Kleefeld aus der Projekt-Werkstatt der Geschichtsstraße.

Die Eifelverein-Fachtagung war von dem Hauptnaturschutzwart Martin Manheller (Hillesheim), Landrat Heinz Onnertz und Kelbergs Ortsbürgermeister Wilhelm Jonas eröffnet worden - im "Alten Pfarrhaus St. Josef". Das 200 Jahre alte, denkmalgeschützte Gebäude ist eine der über 60 Stationen der Geschichtsstraße. Nun ist es Ausgangspunkt für eine Exkursion von Frauen und Männern, die sich in den Ortsgruppen des Eifelvereins als Naturschutzwarte engagieren. Kleefeld führt die Gruppe zu einer Winkelhofanlage aus dem 18. Jahrhundert, er verweist auf die Kelberger Kirche, die noch Originalsubstanz aus dem Mittelalter hat. Er bezeichnet die Rekonstruktion eines Schutzbunkereingangs aus dem Krieg und den Soldatenfriedhof als "mahnende Stationen" und die Wallfahrtskapelle der Schmerzhaften Muttergottes auf dem Schwarzenberg als Beispiele gelebter Spiritualität. "Was heute nur noch selten zu sehen ist, war im 19. Jahrhundert typisch für die Eifel", erklärt Kleefeld an der Station "Wacholderheide Zermüllen".

"Wir Kelberger sind heute auf zweierlei stolz", sagt Wanderführer Harald Emmerichs, "dass wir Gastgeber der Fachtagung sind und dass wir die einmalige Geschichtsstraße zeigen können." Er geht davon aus, dass die Naturschutzwarte ihre Ortsgruppen auf das Vorzeigeprojekt hinweisen. "Mit Sicherheit", sagt Naturschutzwart Hans Eich aus Gerolstein. Und verspricht: "Wir werden die Geschichtsstraße in das Wanderprogramm des nächsten Jahres aufnehmen."

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