Energie Nein zu mehr Windrädern bei Sarmersbach

Sarmersbach · Bei Bürgerbefragung im Dorf sprechen sich 66 Prozent gegen zusätzliche Anlagen aus. Gemeinderat will dem Votum folgen.

 Nun steht fest: Die Mehrheit der Bürger des Orts wollen keine weiteren Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Sarmersbach.

Nun steht fest: Die Mehrheit der Bürger des Orts wollen keine weiteren Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde Sarmersbach.

Foto: Helmut Gassen

Schon bei der Einwohnerversammlung im Oktober zum Thema „Windkraft in Sarmersbach“  zeigte sich, das dieses Thema die Bevölkerung bewegt. Denn es stand eine Erweiterung um mehrere Anlagen, die mehr als 200 Meter hoch sind, im Raum. Dafür ins Auge gefasst wurde der Wald im Bereich der alten Römerstraße, im Volksmund Ferkelstraße genannt.

Bei der Zusammenkunft gab es viele Wortmeldungen von Bürgern – überwiegend negativer Art. Es zeichnete sich der Trend ab, dass die Mehrheit der Sarmersbacher keine weitere Windkraftanlagen auf Gemeindegebiet haben möchte. Um die Bürger in die Entscheidung einzubinden, wurde eine Befragung im Dorf initiiert. Ortsbürgermeister Dieter Treis hatte schon bei der Einwohnerversammlung deutlich gemacht, dass sich der Gemeinderat an das Ergebnis der Befragung halten wird.

Das Ergebnis ist deutlich: Es gab 41 Ja-Stimmen (34 Prozent) für neue Windkraftanlagen und 80 Nein-Stimmen (66 Prozent). Damit ist klar: Die Mehrheit der Bevölkerung möchte keine weiteren Windräder, was natürlich aber auch bedeutet, das die Gemeinde nicht auf mehr Einnahmen bauen kann. Fünf Anlagen gibt es bereits seit 2005 außerhalb der Gemeinde, die der Ortskasse rund 90 000 Euro jährlich bringen.

177 wahlberechtigte Bürger waren stimmberechtigt, 121 davon nahmen die Möglichkeit wahr, um dem Gemeinderat ihren Beschluss für oder gegen mehr Windkraftanlagen zu geben. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 68,4 Prozent. „Mit der Wahlbeteiligung bin ich zufrieden, es hätten aber noch mehr sein können. Letztendlich können die zufrieden sein, die dagegen waren. Ich akzeptiere das Ergebnis“, sagt Dieter Treis.

„Mehrere Windkraftbetreiberfirmen haben mich schon angerufen, denen habe ich gesagt, dass die Bürger dagegen sind. Es kann natürlich sein, das die nun an Privatbesitzer herangehen, das weiß ich aber nicht“, berichtet Treis.

Jetzt fehlt noch der endgültige Beschluss des Gemeinderates. Am 19. Dezember steht der Punkt „Neue Windkraftanlagen“ offiziell auf der Tagesordnung der Gemeinderatssitzung. Dann muss der Rat abstimmen, wie weiter verfahren wird. Die Beschlussempfehlung lautet aber, dem Votum der Bürger zu entsprechen. „Alles andere wäre ja kontraproduktiv“, sagt der Ortsbürgermeister.

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