Nervöser als die Schauspieler

DAUN-RENGEN. (HG) Vorsitzender, Regisseur und Bühnenausstatter: Seit 40 Jahren ist Bernd Müller im Theaterverein Rengen engagiert.

Wenn er eins nicht mag, dann ist es, im Vordergrund zu stehen, gelobt und dann auch noch fotografiert zu werden. "Das ist wirklich nicht mein Ding", sagt Bernd Müller. Aber diesmal muss es sein, denn der Theaterverein Rengen besteht seit 40 Jahren, und die vier Jahrzehnte sind eng mit dem Namen Bernd Müller verbunden. Seit 1964, als der Verein gegründet wurde, ist der gelernte Anstreicher mit dabei.Drei "kolossale Bühnenbilder"

Als Regisseur, Kulissenbauer und Maler beschäftigt ihn das Theater mehrere Monate im Jahr. Für das Stück "Der Drachen vom Pointnerhof", das in diesem Jahr aufgeführt wird, galt es 34 Meter Leinwand aus Bett-Tüchern zu bemalen, eine Arbeit, die fünf Wochen Zeit in Anspruch nahm. Drei "kolossale Bühnenbilder" hat Müller gefertigt. Zudem sind in seiner Werkstatt auch Holzbänke, ein Kamin aus Styropor und andere Bühnenrequisiten entstanden. Was fasziniert ihn am Theater? "Es macht Spaß, die Zuschauer zu erfreuen, und es ist für mich eine Aufgabe, die ich gerne mache und die mich auch jung erhält." In den letzten Wochen vor der Premiere wird es im Rengener Bürgersaal dann schon einmal etwas hektisch und der Ton des Regisseurs auch schon mal etwas strenger. Müller: "Ohne eine gewisse Strenge geht es nicht, das wissen und wollen die Akteure auch." Während der Aufführung ist sein Platz an der Seite der Bühne, wo er alles im Blick hat. Dort gibt er den Spielern dann Fingerzeichen, wann sie ihren Auftritt haben. "Ich bin dann nervöser als die Spieler", gesteht Bernd Müller, der aber weiß, dass es für die Akteure eine Beruhigung ist, wenn er von dort alles dirigiert. Solange es die Gesundheit erlaubt, will der 73-Jährige sein Hobby auf jeden Fall noch weiter machen.

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