Neue Broschüre nutzt Trauernden und Begleitern

Der Caritasverband Westeifel hat für Menschen, die von Sterben, Tod und Trauer betroffen sind oder Betroffene begleiten, mit Kooperationspartnern eine Broschüre mit den Anlaufstellen im Landkreis Vulkaneifel und im Eifelkreis Bitburg-Prüm herausgegeben. Nach der Präsentation der "Trauerbroschüre" tauschten sich Nutzer und Verteiler erstmals aus.

Gerolstein/Daun/Bitburg/Prüm. "Wenn ich eine Todesnachricht erhalte, lasse ich alles stehen und liegen und mache mich auf den Weg zu den Angehörigen", sagt Pastor Ulrich Apelt aus Kelberg. Denn die seelsorgerische Begleitung von Sterbenden und Trauernden sehe er als eine seiner wichtigsten Aufgaben an.

Dass Menschen mit ihrer Trauer nicht zurechtkommen, erfahre sie immer öfter, berichtet Rosemarie Harings, die als Leiterin des Ambulanten Hospiz- und Palliativberatungsdienstes des Caritasverbandes Begleiter schult und Einzel- und Gruppengespräche mit Trauernden führt.

Unterschiedliche Anliegen



"Wenn für die Verwandten und Nachbarn der Alltag eingekehrt ist, kommen die Betroffenen zu uns", berichtet die Gemeindereferentin Anne Beckermann, die zum Team des "Trauercafés" in Hillesheim gehört.

Mit sehr unterschiedlichen Anliegen und Gefühlen kämen Eltern, die ein Kind verloren haben, zu ihrem Gesprächskreis in Daun, sagen Heide Becker und Theresia Utters. "Manche kommen eine Woche nach dem Tod ihres Kindes, andere erst nach 20 Jahren."

Ulrich Apelt, Rosemarie Harings, Anne Beckermann, Heide Becker und Theresia Utters gehören zu den etwa 20 Frauen und Männern, die die Broschüre "Abschied und Trauer" als Erste druckfrisch in Händen halten und sich in der neuen Caritaszentrale in Gerolstein darüber austauschen. Sie haben beruflich oder ehrenamtlich mit Sterben, Tod und Trauer zu tun. Einhellig ist ihre Meinung, dass die Broschüre wertvoll ist.

Broschüre ist 25 Seiten stark



"Weil nun alle, die mit dem Thema zu tun haben, voneinander wissen", hatte es Elisabeth Krupp als Fachbereichsleiterin des Caritasverbandes Westeifel zuvor bei der Präsentation auf den Punkt gebracht. Dabei betonte sie: "Das persönlich Passende muss jeder Betroffene und Begleiter selbst herausfinden."

Zur Entstehungsgeschichte der 25 Seiten umfassenden Arbeitshilfe mit den Beratungs-, Begleitungs- und Bildungsangeboten im Eifelkreis Bitburg-Prüm und im Landkreis Vulkaneifel sowie Internetangeboten sagte Elisabeth Krupp, dass es zunächst parallel laufende Projekte beim Caritasverband und im Dekanat Daun gegeben habe. "Dann haben wir uns vernetzt", berichtete sie.

Die Broschüre solle einen Beitrag zur Enttabuisierung von Tod und Trauer leisten. Und sie könne als Hilfe dienen, Sterbende zu Hause zu begleiten.

"Denn zu Hause zu sterben, ist der Wunsch der meisten Menschen", sagt Elisabeth Krupp. bb

EXTRA

TRAUERBROSCHüRE



Die Autoren der Broschüre "Abschied und Trauer" sind der Pfarrer Ulrich Apelt, die Pastoralreferenten Josef Langenfeld und Petra Schweisthal, die Gemeindereferentin Stefanie Peters sowie Andrea Ennen, Rosemarie Harings, Elisabeth Krupp und Anja Ruff vom Caritasverband Westeifel und Wolfgang Vierbuchen von der Prümer KEB-Fachstelle. Herausgeber sind der Caritasverband Westeifel, das Dekanat Daun und die KEB Prüm in Kooperation mit den Dekanaten Bitburg, Gerolstein-Hillesheim und St.Willibrord Westeifel und den Zweigvereinen des Katholischen Deutschen Frauenbundes und der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands. Die Broschüre hat eine Auflage von 10.000 Stück und ist kostenlos bei den Dienststellen des Caritasverbands Westeifel, bei der KEB Prüm und bei allen Pfarrämtern erhältlich. bb

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