Neue Bücher für eine bessere Zukunft

GEROLSTEIN. Ludwig Hahn (61) ist seit zwölf Jahren Vorsitzender der Hilfsorganisation "Eifellicht". Im TV -Interview berichtet er über seine Erfahrungen.

Herr Hahn, Sie sind seit zwölf Jahren der "Kopf" von "Eifellicht". Wie lange wollen Sie den Job noch machen?Hahn: Ich bin 1992 quasi rein gestolpert und inzwischen rein gewachsen. Solange die Motivation zum Spenden bleibt und das gute Team zusammenhält, mache ich es. Apropos Spenden: Wird das nicht immer schwieriger?Hahn: Wir können uns auf sehr viele Stammspender verlassen. Das Aufkommen bleibt etwa gleich. Außerdem haben wir mittlerweile 270 Mitglieder. Eifellicht erfährt sehr viel Unterstützung von Schulen, Vereinen und Frauengemeinschaften aus der ganzen Eifel bis über die Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen hinaus. 17 Hilfstransporte in das Gebiet um Smolensk, wobei insgesamt 853 Tonnen Hilfsgüter im Wert von 3,6 Millionen Euro überbracht wurden, sind eine stolze Bilanz. Wann geht es wieder los? Hahn: Wir werden Mitte März 2005 wieder starten, haben aber einiges geändert. Wir werden 40 Tonnen Bekleidung von hier aus mitnehmen und 35 Tonnen Nahrung in Moskau einkaufen. So sparen wir viel Geld. Sie sind immer mit vor Ort und sammeln die unterschiedlichsten Eindrücke. Was bedeutet den Menschen in Smolensk die Arbeit von Eifellicht?Hahn: Eifellicht hat deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem in den Kinderheimen und Internaten. Aktuell starten wir mit der Berufsschule Prüm eine Aktion, um neue Schulbücher anschaffen zu können. Wir ändern allerdings jetzt unsere Hilfe: wir werden in den Heimen die Kleider- und Nahrungsmittelspenden etwas runterfahren, um mehr Hilfe zur Selbsthilfe leisten zu können. Was bedeutet das konkret? Hahn: Nur zehn Prozent der Jugendlichen aus Heimen können in Russland nach der Schule in der Wirtschaft Fuß fassen. Die anderen driften ab. Wir wollen in Zusammenarbeit mit dem SES, dem Senioren-Experten-Service der deutschen Wirtschaft, im Kinderheim in Jarzewo, wo 270 Kinder im Alter von sieben bis 17 Jahre leben, eine Nähstube und eine Schreinerei einrichten. Mit einer gezielten Ausbildung haben diese Heimkinder dann eine bessere Perspektive. Eine große Aufgabe. Dafür müssen wieder viele Spenden gesammelt werden? Hahn: Es ist eine mittel- bis langfristige Herausforderung. Für alle Freunde von Eifellicht haben wir neben "Jazz for christmas" für 2005 wieder Theateraufführungen und für 2006 einen Auftritt der Bundeswehr Big Band in der Gerolsteiner Stadthalle geplant. Die Fragen stellte TV-Mitarbeiterin Gabi Vogelsberg

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