Neue Hoffnung auf alten Kreiselplan
Das Vorhaben, am Blumenhaus Außem in Daun einen Kreisel zu bauen, wird wieder aktuell. Im Auftrag des Landesbetriebs Mobilität (LBM) soll ein Büro untersuchen, ob ein Kreisverkehr erforderlich ist.
Daun. Mehr als zehn Jahre ist es schon her, als mit dem Bau des Kreisverkehrs an der ehemaligen Ampelkreuzung Bahnhofstraße/Mehrener Straße in Daun begonnen wurde. Damals gab es noch Aussichten, dass nur wenige Meter entfernt ein weiterer Kreisel realisiert würde: am Blumenhaus Außem an der Mehrener Straße, wo sich der Verkehr aus Richtung Autobahn und der aus Richtung Üdersdorf/Gemünden trifft. Der damalige Leiter des Landesbetriebs Mobilität (LBM), Hans Gaß, hatte im Frühjahr 2000 einen schnellen Beginn des Baus eines kleinen Kreisels in Aussicht gestellt.
Plan ist über die Jahre nicht vergessen worden
Sein Argument: "Der eine Kreisel macht ohne den anderen keinen Sinn."
Entgegen der Prognose des Amtsleiters kam der Kreisel aber doch nicht, auch bedingt dadurch, dass Daun mit dem Weiterbau der A 1 eine weitere Autobahnanbindung bekam. Aber diese Situation ist auch schon Geschichte: Ende vergangenen Jahres ist das Autobahnteilstück bis zur Anschlussstelle Gerolstein freigegeben worden und die provisorische Behelfsausfahrt beim Dauner Stadtteil Rengen kann nicht mehr genutzt werden. Den Plan, auch am Blumenhaus Außem einen Kreisel zu bauen, ist über die Jahre nicht vergessen worden. Viele Bürger plädierten mehrfach dafür, und der Stadtrat Daun hatte den LBM 2008 aufgefordert, "die Einrichtung eines Kreisverkehrsplatzes zu prüfen". Derzeit kommt es zu Stoßzeiten immer wieder zu längeren Rückstaus, da das Abbiegen für aus Richtung Gemünden kommende Fahrzeuge schlecht gelöst ist. Viele Fahrer umgehen das und fahren den "Schleichweg" über die Maria-Hilf-Straße und die Arensbergstraße durch Daun. Die Folge: viel Verkehr in der Stadt, der eigentlich vermieden werden sollte.
Nun kommt neue Bewegung in das Thema. Laut Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen hat der LBM ein Büro aus Koblenz mit einer umfassenden Untersuchung der Verkehrssituation beauftragt. "Dabei werden insbesondere die Verkehrsströme aus Richtung Darscheid/Mehren, Üdersdorf und Daun vom Bahnhofskreisel her untersucht", berichtet Jenssen.
Mit einem Ergebnis rechne der LBM in der zweiten Jahreshälfte 2011. Sollte die Untersuchung ergeben, dass ein Kreisverkehr nötig sei, werde der LBM die entsprechende Planung im kommenden Jahr einleiten. Eine mögliche Umsetzung könnte 2013 erfolgen.
Wenn es grünes Licht für dieses Projekt geben sollte, dann will der Stadtbürgermeister es mit dem Kreisel allein nicht bewenden lassen. "Die Mehrener Straße bis zum Viadukt ist so schlecht, da müsste auch was passieren. Sinnvoll wäre auch, dass richtige Linksabbiegespuren zur ED-Tankstelle, zum Aldi und zum Extra-Baumarkt entstünden."
Meinung
Gut für die Stadt
Auch wenn das Projekt, einen weiteren Kreisel in Daun zu bauen, noch längst nicht in trockenen Tüchern ist, besteht doch mehr als nur eine vage Hoffnung, dass es klappen könnte. Allein, dass das Thema wieder aktuell wird, ist zu begrüßen, denn ein solcher Kreisel könnte einige der Verkehrsprobleme der Stadt lösen. Vor allem könnte die Innenstadt entlastet werden, wenn sie nicht mehr als Abkürzung beispielsweise in Richtung Behördenzentrum genutzt würde. So viel Verkehr wie nötig, so wenig Verkehr wie möglich: ein Motto, das die Stadt bislang noch nicht hat umsetzen können. Mit einem weiteren Kreisel käme sie aber ein gutes Stück weiter. s.sartoris@volksfreund.de