Tourismus Wenn Wasser Stein sprengt

Lutzerath/Daun · Neue Infotafel erklärt, wie durch das wechselhafte, kalte Klima während der Eiszeiten die Gesteinsformationen in der Eifel umgeformt wurden.

 Dort, wo man auf dem Eichenblattweg von den Feldern westlich von Lutzerath in den Wald einmündet, um zur Neumühle hinunterzugehen, steht eine neue Infotafel.

Dort, wo man auf dem Eichenblattweg von den Feldern westlich von Lutzerath in den Wald einmündet, um zur Neumühle hinunterzugehen, steht eine neue Infotafel.

Foto: TV/Kreisverwaltung Vulkaneifel

(red) Der Steinbruch am Lutzerather Eichenblattweg  hat viel zu erzählen. In der auf den ersten Blick unspektakulären Gesteinsformation lässt sich aber bei genauerem Hinsehen ablesen, wie die Gesteine entstanden sind und wie sich eiszeitliches Klima auf die Gesteine und den Boden ausgewirkt hat.

Dort, wo man auf dem Eichenblattweg von den Feldern westlich von Lutzerath in den Wald einmündet, um zur Neumühle hinunterzugehen, steht jetzt eine neue Infotafel. Die Tafel erklärt, wie die Gesteine in der rund 60 Meter entfernten Steinwand entstanden sind und wie durch das wechselhafte, kalte Klima während der Eiszeiten die Gesteinsformationen umgeformt wurden.

Im Laufe der Erdgeschichte war es nicht immer so warm wie heute; das Ende der letzten Eiszeit ist gerade erst einmal gute 12 000 Jahre her. Auch wenn die Eifel nicht mit einem Eisschild bedeckt war, so gab es hier jedoch eine Kältesteppe, mit ähnlichen Bedingungen wie in der heutigen Arktis, etwa im nördlichen Sibirien oder Nordkanada.

Der Boden war tief gefroren und im Jahreszeiten- sowie auch schon im Tageszeitenwechsel spielte sich ein ständiges Auftauen und Gefrieren ab.

Die Folge war eine intensive Gesteinszerrüttung, und an den Hängen bewegten sich die Gesteinspakete in Richtung der Schwerkraft. „Der Lutzerather Steinbruch ist ein tolles Beispiel dafür, was man aus vermeintlich toten Gesteinen alles ablesen kann. Der Boden unter unseren Füßen ist auch immer ein Blick in die Vergangenheit. Es lohnt sich, auch mal genauer hinzuschauen. Die finanziellen Fördermittel für die Tafel haben wir gerne bereitgestellt“, erklärt Andreas Schüller, Geschäftsführer des Natur- und Unesco Global Geoparks Vulkaneifel mit Sitz in Daun.

Die inhaltliche Bearbeitung der Infotafel lag in Händen von Sabine Kummer, die im Rahmen eines Fachseminars unter der Leitung von Professor Gösta Hoffmann vom Institut für Geowissenschaften an der Universität Bonn den Steinbruch bearbeitet hat.  Die Ortsgemeinde Lutzerath wird sich zukünftig um den Steinbruch kümmern und ihn als Geopunkt für die Öffentlichkeit zugänglich halten.

Bürgermeister Günter Welter und  Tourismusfachfrau Roswitha Lescher  sind sich in ihrer Bewertung einig: „Der Steinbruch mit der neuen Infotafel ist eine Bereicherung für die Wanderwegeinfrastruktur rund um Lutzerath. Seitens der Ortsgemeinde wollen wir auch mit  der Pflege dieses Geopunktes unseren Beitrag zum Geopark Vulkaneifel leisten.“

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