Neue Perspektive für Baumarkt-Areal

Daun · Der Stadtrat Daun hat die Weichen dafür gestellt, dass Gebäude und Gelände des 2013 geschlossenen Extra-Baumarkts neu genutzt werden können. Hinter dem Projekt steht der Investor, der auch für den Bau einer Filiale der dm-Drogeriemarktkette in Daun verantwortlich ist.

Neue Perspektive für Baumarkt-Areal
Foto: (e_daun )

Daun. Sechs Supermärkte und Discounter gibt es derzeit in Daun, demnächst soll es in diesem Bereich "Zuwachs" für die Kreisstadt geben - in der Mehrener Straße. Der aus Daun stammende Investor Christoph Slabik (Heidelberg) hat das Gebäude und das Areal des früheren Extra-Baumarkts gekauft. Der Markt hatte zum Praktiker-Konzern gehört und war nach dessen Pleite 2013 geschlossen worden.
Zunächst machte sich Slabik auf die Suche nach einem Betreiber für einen Baumarkt, nach eigenem Bekunden aber vergeblich. Nun hat er im Stadtrat seinen neuen Plan vorgestellt: die Ansiedlung eines weiteren Super- und eines kleineren Baumarkts. Um das zu realisieren, steht Slabik mit Rewe in Kontakt, dem zweitgrößten deutschen Lebensmittelhändler hinter der Edeka-Gruppe. Partner in Sachen Baumarkt ist die bekannte Dauner Firma Minninger. Aber auch für den in Köln beheimateten Rewe-Konzern ist die Kreisstadt kein Neuland: Im Stadtteil Pützborn gibt es bereits einen Markt, geführt von Rudi Hartmann. Er sieht den weiteren Rewe-Standort in der Mehrener Straße (Luftlinie nur wenige Kilometer von Pützborn entfernt) nicht als Konkurrenz, sondern als "gute Sache und als Bereicherung für die Einkaufsstadt Daun."
Zu den Befürwortern zählt auch Stadtbürgermeister Martin Robrecht. "Nachweislich gibt es eine Unterdeckung für Daun, was den Lebensmittelbereich angeht. Ich begrüße, wenn in der Mehrener Straße was passiert, von einem Leerstand dort haben weder die Bürger noch die Stadt etwas."
Derzeit ist in der Mehrener Straße, gegenüber dem Baumarkt-Areal, der Bau eines dm-Drogeriemarkts in vollem Gang. Ein Projekt, für dessen Realisierung ebenfalls Christoph Slabik verantwortlich ist. Dort entsteht ein Neubau, für den künftigen Supermarkt soll möglichst das vorhandene Gebäude weiter genutzt werden, sagt Slabik. Gut 2000 Quadratmeter Verkaufsfläche soll der neue Markt haben, dessen Sortiment keine "innenstadtrelevanten" Waren (wie Schuhe, Uhren, Schmuck, Brillen, Bekleidung) beinhalten darf. Der vorgesehene Baumarkt wird rund 1000 Quadratmeter Verkaufsfläche haben.
Der Gewerbe- und Verkehrsverein (GVV) Daun kann sich mit dem Vorhaben anfreunden. "Wir sind mit den sechs Supermärkten und Discountern zwar nicht unterversorgt, aber einem Gutachten zufolge wird in diesem Bereich nur zirka 70 Prozent der Kaufkraft in Daun gebunden", sagt der GVV-Vorsitzende und Stadtbeigeordnete Dieter Wilhelm. Dass in Daun offenbar gute Geschäfte zu machen sind, wird auch dadurch belegt, dass sowohl Lidl als auch Netto ihre Kreisstadtfilialen erweitern wollen.Meinung

Kunde ist König
Rewe hält einen zweiten Standort für vertretbar, Lidl und Netto wollen erweitern: All das darf durchaus als Beleg dafür gewertet werden, dass Daun auch für die Großen in der Lebensmittelbranche nach wie vor ein attraktives Pflaster ist. Deshalb ist es auch richtig, dass der Stadtrat mehrheitlich diese Entwicklung unterstützt und dem freien Spiel der Kräfte keine Steine in den Weg legt. Ob sechs Supermärkte und Discounter reichen, oder Platz ist für eine weitere Ansiedlung: Das soll König Kunde selbst entscheiden. s.sartoris@volksfreund.de

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