Neue Wohnungen für Gerolsteins Innenstadt

Die Pläne stehen, aber noch nicht die Finanzierung: Das Haus Dalstein in der Unteren Marktstraße soll abgerissen werden. Bauherr Herbert Lames will an gleicher Stelle ein barrierefreies Miethaus bauen, wenn das Land einen Zuschuss gibt. Die Stadt will eine neue Verbindung für Fußgänger vom Seniorenzentrum zur Innenstadt schaffen, wenn die Förderung bewilligt wird.

 Das Haus Dalstein (vorne im Bild) soll abgerissen werden. An dieser Stelle soll ein barrierefreies Miethaus entstehen. Ein Investor TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Das Haus Dalstein (vorne im Bild) soll abgerissen werden. An dieser Stelle soll ein barrierefreies Miethaus entstehen. Ein Investor TV-Foto: Gabi Vogelsberg

Gerolstein. Vor vier Jahren kaufte die Brunnenstadt das ehemalige Haus Dalstein, eine seit langem leerstehende Pension, in der Unteren Marktstraße. Das Haus Nummer 8 a ist zwar marode, aber die Lage ist hervorragend - vor allem für seniorengerechtes Wohnen: mit Blick auf die Munterley sowie inmitten der Kernstadt mit direkter Anbindung zur verkehrsberuhigten Innenstadt. "Den Abriss und die fußläufige Verbindung zur rückwärtigen, tieferen Ebene bis zum Seniorenzentrum St. Josef kriegen wir hin", versichert Stadtbürgermeister Karl-Heinz Schwartz (CDU).

Das Vorhaben hat mit Blick auf Gerolsteins Altersentwicklung Sinn. In Gerolstein leben momentan 1628 Bürger, die älter als 65 Jahre sind. Das macht einen Anteil von 21,7 Prozent der 7500 Einwohner aus. Laut statistischem Landesamt soll bis 2020 der Anteil der älteren Bürger in Gerolstein auf 23,3 Prozent steigen.

Der Stadtrat hat den Abriss-Auftrag für 25 500 Euro an die Firma Backes beschlossen. Im Nachtragshaushalt stehen 30 000 Euro dafür bereit. Allerdings wurde der Zeitpunkt für den Abriss noch nicht festgelegt. Klaus Jansen, Leiter der Bauabteilung, erklärt: "Der Abriss soll erfolgen, wenn sich die Realisierung des geplanten privaten Bauvorhabens abzeichnet." Hinter den Bauabsichten steckt Herbert Lames, Bauunternehmer aus dem Stadtteil Roth und Vorsitzender der SPD-Fraktion im Stadtrat. Lames sagt: "So kann es ja nicht bleiben. Leerstände haben wir genug in Gerolstein."

In einer Kombination aus unternehmerischer Entscheidung und der Verbundenheit zu Gerolstein habe er gemeinsam mit seinen Söhnen beschlossen, auf das freiwerdende Areal ein barrierefreies Miethaus zu bauen. Neun Wohnungen unterschiedlicher Größe (60 bis 120 Quadratmeter) sollen im zweigeschossigen Haus mit ausgebautem Dachgeschoss entstehen. In der Hanglage werden Tiefgarage und Keller integriert.

Mit einem Fahrstuhl sollen alle Ebenen erreichbar werden. Lames hat 1,3 Millionen Euro Kosten veranschlagt. Er sagt: "Momentan hängt alles an der Entscheidung des Landes auf Zuschuss. Der Antrag für die Schaffung von barrierefreiem Wohnraum läuft." Lames rechnet mit einer Zusage, so dass "im Frühjahr der Bau starten könne". Stadtbürgermeister Schwartz begrüßt Herbert Lames' Pläne. Er sagt: "Das wäre eine positive Entwicklung, denn ältere und behinderte Menschen könnten bequem in der Innenstadt leben."

Ebenfalls in diesem Jahr möchte die Brunnenstadt eine neue Verkehrsverbindung in diesem Bereich bauen. 85 000 Euro Kosten sind veranschlagt. Amtsleiter Jansen: "Derzeit wird mit der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier die Förderfähigkeit abgeklärt. Wir rechnen mit einer Übernahme von 85 Prozent der Kosten." Erst wenn die Zusage vorliege, könnten die Ausschreibungen laufen. Schwartz gibt sich optimistisch: "2010 schaffen wir das."

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