Neuer Abenteuerparcours in Berlingen: Wie Tarzan durch den Eifeler Wald

Berlingen · Seit Kurzem gibt es ein neues Freizeitangebot im Kreis: Zipline. Dahinter verbirgt sich ein Parcours, bei dem die Teilnehmer im Berlinger Wald in teils schwindelnder Höhe, aber gesichert mit Seilrollen von Baumwipfel zu Baumwipfel sausen. Und sich an einer Stelle ins Tal stürzen. Der TV hat den Test gemacht.

Eingekleidet in Gurt samt Sicherungssystem wartet die Truppe voller Tatendrang am Start des Parcours. Bereit, tarzangleich den Berlinger Wald von Baumwipfel zu Baumwipfel zu durchqueren - wenngleich nicht von Liane zu Liane, sondern per Seilrolle an fingerdicken Stahlseilen und gesichert mit Karabinerverschlüssen.

Die Erwachsenen hoffen noch auf das ein oder andere beschwichtigende und beruhigende Wort, bekommen von Chef Elmar aber nur zu hören: "Dort hinten machen wir noch einen Basejump - aus 15 Metern, also nichts Großes." Beruhigend wirkt das nicht. Aber wir sind hier ja auch nicht zum Kaffeekränzchen.

Die jungen Teilnehmer können es gar nicht abwarten, zu starten. Aber so schnell geht es nicht: Bevor es aufs geschätzt 30 Meter hohe Startpodest geht (in Wirklichkeit sind es 15 Meter), erklären die Guides Elmar und Tristan erst einmal ausführlich das Sicherungssystem und gehen mit jedem einzeln auf die Probebahn. Alles sitzt, also los!
Oben angekommen, schwanken Baum und Podest, man spürt den kühlen Wind. Kalt wird einem trotzdem nicht, dafür sorgt das schon deutlich schneller schlagende Herz. Welch ein Ausblick - wenn man Augen dafür hat. Das wird später noch deutlich besser. Die Rolle ins Seil eingehängt (einer der beiden Sicherungskarabiner ist automatisch immer verbunden), einen Schritt nach vorne, ins Leere. Und ab geht die Fahrt. So flott wie auf einer leichten Gefällstrecke mit dem Rad. Wow, das macht Laune. Das sagen auch die beiden Zehnjährigen, Kevin und Elia: "Cool!"

Auch Gabi (53) aus Luxemburg findet so langsam Gefallen an der Tour - die anfängliche Anspannung verfliegt sozusagen zwischen den Baumwipfeln. Von Podest zu Podest kommt mehr Routine dazu. Der erste Teil des Parcours geht dem Ende entgegen. Fast. Dem jetzt wartet der Basejump auf die Truppe. Was sich irgendwie nichtssagend anhört, wird, je mehr man sich besagter Plattform nähert, zur wahren Mutprobe. Von wegen "nichts Großes". 15 Meter hoch ist das Podest am Baum, erneut sieht es VIEL höher aus. Erneut muss man diesen einen Schritt ins Nichts wagen, aber diesmal eben ohne Seilrolle. Wo eben der Mut also noch mit einem sanften Dahingleiten belohnt wurde, wartet hier nur: der freie Fall. "Keine Angst, ihr fallt nur ein, zwei Meter ins Nichts, dann bremst euch das Sicherungssystem ab und ihr schwebt langsam dem Boden entgegen", erklärt Guide Tristan.

Für die Kinder wie Levin (11) kein Problem: ein Kommando, ein Sprung, eine saubere Landung. Und unten auch von ihm der Kommentar: "Richtig cool."

Bei dem Erwachsenen wie Giuseppe (45) oder dem Tester des TV: ein doch eher gequältes Lächeln, noch mal tief durchatmen und - ein zaghafter Hops. Unten angekommen sagen dann aber auch die Erwachsenen: "Wow, nichts schlecht."

Und Gabi? Überlegt. Tritt einen Schritt zurück. Geht nochmals vor. Zaudert. Die Zurufe von unten und die Gruppe Spaziergänger, die extra anhält, um das Spektakel mitzuerleben, wirken eher kontraproduktiv. Doch dann nimmt sie sich ein Herz, springt und wird unten freudig in Empfang genommen. Die Erleichterung ist ihr ins Gesicht geschrieben. Dennoch wird sie auch später noch sagen: "Der Sprung war der reine Horror." Vergessen wird sie das Erlebnis so schnell nicht. Die anschließenden Fahrten in bis zu 50 Metern Höhe über das Tal des Berlinger Bachs sind die weiteren Höhepunkte, für Levin (11) sind sie "das Beste" an der zweieinhalbstündigen Tour mit elf Bahnen, zwei Hängebrücken und einer Absprunganlage.

Die Tour auf der Ziplineanlage kostet 33 Euro für Erwachsene und 29 Euro für Kinder und Jugendliche. Nähere Infos unter www.eifeladventures.de .

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