Neuer Anlauf für die Gesamtschule
Mit den Worten "Wir bleiben dran" demonstriert Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn Beharrlichkeit beim Ziel, eine Integrierte Gesamtschule (IGS) Hillesheim-Jünkerath zu schaffen. Noch vor Weihnachten sollen Vertreter der Schulbehörde und des Ministeriums "Überzeugungsarbeit" bei den Kollegien leisten.
Hillesheim. "Nein, vergessen ist die IGS nicht. Im Gegenteil: Sie ist Thema in jeder Sitzung." So die Antwort von Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn auf TV-Anfrage, was nach der Ablehnung durch die Kollegien in Hillesheim und Jünkerath (der TV berichtete) in Sachen IGS nun unternommen werde.
Konkret hätten sich die Vertreter der beiden Verbandsgemeinden (VG) Hillesheim und Jünkerath mit dem Kreis als potenziellem künftigen Schulträger der IGS darauf verständigt, sowohl die Schulbehörde - die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) Trier - als auch das Bildungsministerium in Mainz einzuschalten. "Wir haben die Zusage erhalten, dass ADD-Präsident Josef Peter Mertes und Bildungsstaatssekretärin Vera Reiß noch vor Weihnachten Gespräche mit den Kollegien in Jünkerath und Hillesheim führen werden. Und darauf bauen wir."
Selbst wolle sie bis dahin nichts unternehmen, sagte Bohn. Eine Einstellung, die auch von den Parteivertretern im Hillesheimer Land geteilt wird. So sagte Johannes Pinn, FWG-Chef im Hillesheimer Land sowie Fraktionssprecher im VG-Rat: "Druck ausüben können wir ohnehin nicht, da der Kreis Schulträger ist und das Land der Arbeitgeber der Lehrer." Er persönlich wolle den guten Kontakt zur Realschule aufrechterhalten und in Gesprächen mit Lehrern und Eltern versuchen, positiven Einfluss auszuüben.
In die gleiche Kerbe schlug CDU-Fraktionssprecher Bernhard Jüngling: "Wir werden weiter versuchen, die Lehrer und Eltern von den Vorzügen der IGS zu überzeugen." Auch eine weitere Informationsveranstaltung sei ein Thema, "aber nur als gemeinsame Aktion von allen Parteien."
Auch Dieter Demoulin, Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Hillesheim und Beigeordneter der VG, sprach sich für eine weitere öffentliche Informationsveranstaltung aus. "Die Lehrerschaft scheint ja schließlich nicht umfassend oder nur einseitig informiert." Und was, wenn die Lehrer nicht kommen? "Na ja, mehr als einladen kann man sie nicht", sagt Demoulin. Auf jeden Fall will die SPD an der Sache dran bleiben. "Nein sagen, und damit hat es sich - so wird es nicht laufen", sagte der SPD-Mann.
VG-Rat Christoph Bröhl (FWG) schnitt einen weiteren Aspekt an, indem er auf die aktuellen Ganztagsanträge der Realschulen plus in Gerolstein und Jünkerath hinwies und fragte: "Wie kann man unseren Lehrern klarmachen, dass hier gerade der Boden schwindet?" Antwort von Bürgermeisterin Bohn: "Ich habe aus der Realschule signalisiert bekommen, dass man sich im nächsten Jahr auch mit diesem Thema beschäftigen will."