Daun. Auch wenn der Discounter-Riese Aldi einen Neubau seiner Filiale in Daun plant, müssen sich die Kunden keinen neuen Anfahrtsweg merken. Denn: Es wird zwar neu gebaut, aber am alten Standort am Stadtrand. Darüber ist in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses der Stadt informiert worden.

Lange Suche nach Standortalternativen

Jahrelang hatte Aldi nach einem Grundstück für eine Verlagerung der Filiale gesucht - weg vom Stadtrand, näher an die Innenstadt. Zwei Flächen an der Umgehungsstraße (B 257, zwischen dem Kreisel Bahnhofstraße und dem an der Abzweigung nach Rengen) waren in der Diskussion.

Das Grundstück am Lieserbogen war eine Variante, die als möglicher neuer Standort geprüft wurde. Gegen diesen Plan regte sich aber großer Widerstand in der Bevölkerung. Aus Sicht vieler Bürger war das Areal am Hotzendrees - ein Treffpunkt für Einheimische und Gäste - ungeeignet als Standort für ein Gewerbeobjekt.

Die Ansiedlung eines Supermarkts werteten sie als unverantwortlichen Eingriff in die Natur. So zerschlug sich dieses Vorhaben genau wie das, einen Markt auf dem Areal unterhalb des Bahnhofs zu errichten.

Ende 2009 war diese Suche beendet: Aldi teilte der Stadt Daun offiziell mit, es bestehe kein Interesse am Standort am Bahnhof.

Begründung: Die Erschließung und weitere Maßnahmen, die nötig sein, auf dem Grundstück bauen zu können, seien zu teuer. Nach der Absage hatte Stadtbürgermeister Wolfgang Jenssen erklärt, Ziel sei es, Aldi für eine Erweiterung am vorhandenen Standort zu motivieren.

Dieses Ziel ist erreicht: Aldi hat die Planungen für den Neubau am bisherigen Standort in der Mehrener Straße bei der Stadt eingereicht. Die neue Filiale wird unterhalb der jetzigen gebaut. Sobald der Neubau steht, soll die bisherige Filiale abgerissen werden.

Auf der so frei werdenden Fläche sollen Parkplätze entstehen. Wann genau mit der Umsetzung des Vorhabens begonnen werden kann, ist noch offen, aber das Genehmigungsverfahren ist auf den Weg gebracht.

Hans-Dieter Wilhelm, Vorsitzender des Gewerbe- und Verkehrsvereins Daun, begrüßt die Entscheidung des Discounters:

"Wir brauchen Aldi, denn er ist ein wichtiger Frequenzbringer für die Stadt.

Dass am angestammten Standort gebaut wird, ist gut, denn er hat sich bewährt." Er hofft, dass im Rahmen des Bauprojekts auch etwas für die Verkehrssicherheit getan werden kann. Denn bislang gibt es weder für den Aldi noch für seine "Nachbarn" - eine Tankstelle und einen Baumarkt - richtige Linksabbiegespuren.